PiD - Psychotherapie im Dialog 2012; 13(3): 12-17
DOI: 10.1055/s-0032-1305125
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Wer braucht wie viel Therapie?

Perspektiven aus der PsychotherapieforschungLuisa  Zaunmüller, Wolfgang  Lutz
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Publication Date:
05 September 2012 (online)

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Zusammenfassung

Die Frage danach, wie viel Therapie für welche PatientIn angemessen ist, hat nicht nur praktische, sondern auch gesundheitspolitische Relevanz. Im Zuge der Qualitätssicherungsdebatte ist eine inhaltlich sinnvolle wie auch effiziente Verteilung psychotherapeutischer Ressourcen gefragt. In der Forschungsliteratur lassen sich Therapieschulen-übergreifend verschiedene Modelle und Ansätze ausmachen, die sich mit dem Zusammenhang von Therapiedosis und Therapiewirkung beschäftigen. Das Aufwand-Wirkungs-Modell sagt für die ersten Sitzungen einer Therapie das größte Veränderungspotenzial vorher, während mit zunehmender Therapiedauer die Veränderungskraft jeder einzelnen Sitzung kontinuierlich abnimmt. Das Good Enough Level (GEL)-Modell hingegen postuliert einen eher linearen Verbesserungsverlauf. Aus Sicht der Patientenorientierten Versorgungsforschung sollte das Ziel eine adaptive und an den individuellen Bedürfnissen des Patienten orientierte Behandlungsausrichtung sein. Auf der Grundlage eines kontinuierlichen Monitorings des Therapiefortschritts werden der TherapeutIn in regelmäßigen Abständen Informationen zum Therapieverlauf rückgemeldet, welche sie zur weiteren Behandlungsplanung verwenden kann. Dass dieser Ansatz sehr vielversprechend ist, zeigen nicht zuletzt die ersten im letzten Jahr veröffentlichten Ergebnisse eines groß angelegten Modellprojekts zur Qualitätssicherung in der ambulanten Psychotherapie.

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