Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 7(04): 180
DOI: 10.1055/s-0031-1300977
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Mammakarzinom – Die präoperative MRT: zusätzlich bei invasivem lobulärem Mammakarzinom?

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Publication Date:
03 January 2012 (online)

Das invasive lobuläre Karzinom ist nach dem invasiven duktalen Karzinom die häufigste histologische Diagnose bei Patientinnen mit Mammakarzinom. Seine vollständige chirurgische Entfernung gestaltet sich wegen des diffusen Wachstumsmusters schwierig, sodass oft Zweiteingriffe erforderlich sind. Um die Notwendigkeit solcher Zweitoperationen zu senken, geben die Leitlinien der Fachgesellschaften heute eine präoperative MRT für betreffende Frauen als Standard vor. Ob dieses Verfahren allerdings tatsächlich für die Patientinnen – im Hinblick auf Häufigkeit von Zweiteingriffen und Überlebensrate –von Nutzen ist, bleibt umstritten. Die Arbeitsgruppe um J. Heil hat nun versucht, diese Frage zu beantworten.
Ann Surg Oncol 2011; doi: 10.1245/s10434-011-1565-y

Eine routinemäßige präoperative MRT scheint bei Frauen mit invasivem lobulärem Mammakarzinom die Rate von Zweiteingriffen nicht zu vermindern. Allerdings waren mit diesem diagnostischen Vorgehen Mastektomien und zusätzliche Eingriffe an der kontralateralen Mamma beim Ersteingriff tendenziell häufiger. So das Ergebnis von Heil und Kollegen, die für ihre retrospektiv kontrollierte Auswertung die Daten von 178 Patientinnen heranzogen.