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DOI: 10.1055/s-0031-1298489
Endometrie – elektrische Bestimmung der endodontischen Arbeitslänge
Publication History
Publication Date:
06 June 2012 (online)


Einleitung
Der ideale apikale Endpunkt einer Wurzelkanalbehandlung war und ist Gegenstand vieler wissenschaftlicher Kontroversen. Vor knapp einem Jahrhundert einigte man sich nach vielen Debatten auf die Zement-Dentin-Grenze (ZDG) als optimalen Endpunkt für Wurzelkanalaufbereitung und -füllung [1]. Aus histologischen Untersuchungen weiß man, dass zeitlebens Wurzelzement am Apex abgelagert wird und sich bis zu 1 mm weit in den Wurzelkanal hinein erstreckt. Man spricht deshalb auch vom Zement-Dentin-Kanal [2], [3].
Weil in Höhe der ZDG Pulpagewebe in parodontales Gewebe übergeht, sollte die Wurzelkanalbehandlung dort am physiologischen Foramen enden. In histologischen Schnitten verengt sich der Zement-Dentin-Kanal nach koronal zu, was weitere Termini wie apikale Konstriktion, Foramen minor, Minor Diameter und sogar Minor Constriction hervorbrachte.
Die ZDG variiert jedoch wie alle anatomischen Orientierungspunkte erheblich bezüglich Lokalisation und Dimensionen. So muss die ZDG nicht einmal innerhalb desselben Wurzelkanals überall auf der gleichen Höhe liegen. Zudem verändert sich ihre Position mit dem Alter [3]. Das Zement und seine Grenzlinie lassen sich nur in angefärbten, entkalkten histologischen Schnitten eindeutig darstellen. Deshalb definiert man an ungefärbten Zahnschliffen die ZDG, indem man die engste Stelle des Wurzelkanals (apikale Konstriktion) bestimmt. Obwohl es also recht plausibel war, die ZDG als Endpunkt der Wurzelkanalaufbereitung heranzuziehen, so war dieser Vorschlag doch vom klinischen Standpunkt aus betrachtet nutzlos, da sich ZDG und apikale Konstriktion weder klinisch noch röntgenologisch eindeutig festlegen lassen.
Über fast ein Jahrhundert hinweg hat man anatomische Studien mit dem Ziel durchgeführt, dem Kliniker Näherungswerte für die Lage der apikalen Konstriktion und des Foramens an die Hand zu geben. Vor einer Auseinandersetzung mit den Resultaten dieser Untersuchungen erscheint es sinnvoll, sich die Anatomie des Apex noch einmal vor Augen zu führen.