Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 7(03): 123-124
DOI: 10.1055/s-0031-1295325
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Onkologie – Rauchen verstärkt Brustkrebsrisiko

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Publication Date:
25 October 2011 (online)

Die Datenlage zum Zusammenhang von Rauchen und Brustkrebs ist bisher uneinheitlich, es konnten sowohl positive als auch inverse sowie keine Relationen zwischen Rauchen und Brustkrebs gefunden werden. Metabolite des Zigarettenrauchs können sich im Fettgewebe der Brust anreichern und dort möglicherweise zu Veränderungen führen. Zigarettenrauch weist aber auch antiöstrogene Effekte auf, die eine potenzielle Verringerung des Brustkrebsrisikos bewirken könnten. Das hormonelle Profil der Frauen und andere Faktoren, wie Quantität und Dauer des Rauchens sowie das Alter bei Beginn des Tabakkonsums, haben Einfluss.
Arch Intern Med 2011; 171: 125–133

Eine frühere Studie mit Daten der Nurses` Health Study von 1982–1996 konnte eine geringfügige Erhöhung des Brustkrebsrisikos bei Raucherinnen feststellen, vor allem wenn diese früh mit dem Rauchen begonnen hatten.

Die Studie von F. Xue et al. präsentiert nun eine aktualisierte Auswertung der Nurses` Health-Daten, die den Zeitraum von 1976–2006 umfasst. Zur ausgewerteten Kohorte gehörten 111 140 Frauen, bei denen Aussagen zum Rauchverhalten vorlagen. Zusätzlich wurden zwischen 1982–2006 auch 36 017 Frauen zum Passivrauchen befragt. In der Nachbeobachtungszeit traten insgesamt 8772 Fälle von invasivem Mammakarzinom auf. Nach Adjustierung der Daten auf mögliche Einflussfaktoren ergab sich eine Hazard Ratio von 1,06 für das Brustkrebsrisiko von Raucherinnen. Die Brustkrebsinzidenz nahm mit Anzahl der gerauchten Zigaretten und Dauer des Tabakkonsums zu.