Endo-Praxis 2011; 27(03): 131
DOI: 10.1055/s-0031-1286548
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Berichte – 1. FA-CED Jahrestagung

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Publication Date:
12 August 2011 (online)

 

Die 1. Jahrestagung der Fachgesellschaft für Assistenzpersonal – Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (FA-CED) fand vom 17.–18. Juni 2011 in Hannover statt. Es hatten sich über 75 Teilnehmer aus ganz Deutschland angemeldet. Aus organisatorischen Gründen konnten leider nur 65 Personen an der Veranstaltung teilnehmen. Diese große Resonanz freute uns sehr.

Der erste Themenblock am Freitag beschäftigte sich mit der medizinischen Versorgung. Hier wurde die Behandlungssituation in Deutschland und mögliche Versorgungspfade vorgestellt. Die Biologika-Therapie ist für die Behandlung der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) eine wichtige Therapieoption, vor deren Einleitung wichtige Punkte zu beachten sind, z.B. Ausschluss einer Tuberkulose, Hepatitis und HIV. Es wurden Therapieziele, die Indikationen zur Einleitung einer Biologika-Therapie, aber auch Besonderheiten, wie Schwangerschaft unter einer TNF-alpha-Therapie sowie Nebenwirkungen bei der medikamentösen Therapie dargestellt.

Im Themenblock Berufspolitik wurde zunächst auf die Entstehung und Entwicklung der FA-CED eingegangen. Die Mitgliederzahl ist bereits auf über 100 gestiegen. Noch in diesem Jahr werden die ersten RAGs (regionalen Arbeitsgruppen) ins Leben gerufen. So können in kleinen Gruppen ortsnah Fortbildungen angeboten werden, ohne dass dadurch ein Arbeitsausfall oder größere Reisekosten entstehen. Die Gruppen treffen sich je nach Absprache 2–4-mal jährlich, eine Koordinatorin leitet die Gruppe. Die Informationen über Leitung, Termine und Inhalt werden auf der FA-CED-Homepage veröffentlicht. Nichtmitglieder der FA-CED sind ebenfalls sehr herzlich eingeladen. Die FA-CED arbeitet an einem Ausbildungscurriculum für eine Weiterbildung mit dem Ziel der Anerkennung des Berufsbilds einer CED-Fachassistenz. Ein weiteres spannendes Thema waren die Fortbildungsmöglichkeiten für Assistenzpersonal im Ausland, ebenso wurden Aufgaben einer CED-Fachassistenz in Deutschland vorgestellt.

Am Samstagmorgen startete das Programm mit einem Vortrag zu Compliance bei der Endoskopie. Alle waren sich einig, dass eine gute Aufklärung wesentlich zum Erfolg der Endoskopie beiträgt. Pa-tienten sollten gut über ihre Erkrankung informiert sein. Dies kann bei vielen Aspekten der Betreuung und Behandlung von CED helfen, etwa der Ernährung. Es kommt bei den Patienten häufig zu einer Mangelernährung, oft aus Angst einen Schub durch falsche Ernährung auszulösen. Hier kann eine frühzeitige begleitende Ernährungsberatung helfen. Diese wird nach Ansicht von Ernährungsberatern häufig erst sehr spät in das Betreuungsnetz CED integriert.

Der Abschlussblock der Tagung befasste sich mit klinischen Studien. So wurde Lörrachder Arbeitsalltag einer Study Nurse lebendig vorgestellt. Der anschließende Vortrag ging auf mögliche Rekrutierungsstrategien bei klinischen Studien ein. Fazit beider Vorträge: Studienarbeit ist Teamarbeit, alle Beteiligten, auch der Studienteilnehmer, haben wichtige Aufgaben und tragen zusammen zum Erfolg einer Studie in einem Studienzentrum bei. Ein Rückblick auf die Entwicklung klinischer Studien in den letzten 20 Jahren in Deutschland bildete den Abschluss der Veranstaltung.

Die Tagung fand bei den Teilnehmern reges Interesse. Es wurde viel diskutiert. Die Pausen wurden intensiv zum Erfahrungsaustausch und Kennenlernen genutzt.

Wir freuen uns sehr, dass wir dank der großzügigen Unterstützung vonseiten der Pharmaindustrie bereits 1 Jahr nach der Gründung der FA-CED diese Fortbildung anbieten konnten. Wir danken allen Referenten für ihre Vorträge, die so wesentlich zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen haben.

Für 2012 planen wir wieder eine ähnliche Veranstaltung, Informationen dazu finden Sie im Herbst auf unserer Homepage (http://www.fa-ced.de).

Petra Hartmann, Minden
E-Mail:
phartmann@fa-ced.de