Balint Journal 2012; 13(1): 9-14
DOI: 10.1055/s-0031-1283933
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Macht und Ohnmacht der Worte – Was kann die westliche Medizin von ihren Studenten lernen?[1]

Power and Faint of the Words – What can the Western medicine learn from her students?
E. R. Petzold
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
29. März 2012 (online)

Zusammenfassung

Die Macht und Ohnmacht von Worten kann sich vielfältig offenbaren. Frühere und aktuelle Ascona Balint Preisarbeiten, besonders die Essays von Studenten 2010 / 2011 lassen nach dem fragen, was die westliche Medizin von ihren Studenten lernen kann. Bei den Ascona Balint Preisarbeiten geht es um mehr als um Worte. Es geht um die ersten prägenden Eindrücke von Studentinnen und Studenten, während ihre Ausbildung Sie suchen Wissen und Kompetenz auf den unterschiedlichen Ebenen der Medizin, in der Klinik, in der Praxis und im wirklichen Leben. Hier, im wirklichen Leben erfahren sie oft mehr über Krankheit und Kranksein als im Studium, aber das wird selten während des Studiums systematisch reflektiert. Dabei geht es u. a. die zentralen Fragen: Wie kann ich – im Spiegel von anderen – Ich selbst werden? Wie kann ich Verantwortung übernehmen? Die anderen können Mitglieder der eigenen Familie sein, Ärzte und Kommilitonen, aber auch und gerade Patienten.

Abstract

The power and the powerlessness of words reveals itself in many ways. Earlier and current submissions for the Ascona Balint Prize, in particular the essays of students in 2010 / 2011 examine the question of what can the Western medicine learn from her students. The essays for the Ascona Balint Prize are concerned with more than just words. They express the first significant impressions of students during their training. Students of medicine seek knowledge and competence in diverse levels of medicine, in the clinic, in ambulatory practice and in real life. Here, in real life, they often experience more about illness and suffering than in their studies. They are faced with questions such as: how can I in my concern for others become myself? How can I take on responsibility? The others can be members of one's own family, doctors and fellow students, but also and especially patients.

1 Überarbeiteter Vortrag / Fachtagung der Österreichischen Balint Gesellschaft, Donau-Universität Krems 2.6.2011


 
  • Literatur

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