Laryngorhinootologie 2011; 90(06): 338-339
DOI: 10.1055/s-0031-1280721
Referiert und diskutiert
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Blutverdünnende Therapie – Häufig Nasenbluten unter Gerinnungshemmern

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Publication Date:
27 May 2011 (online)

 

Immer mehr ältere Menschen erhalten aufgrund eines erhöhten Risikos für thromboembolische Komplikationen blutverdünnende Medikamente. Damit verbunden ist ein Anstieg an Blutungskomplikationen. Das gilt auch für Nasenbluten, wie eine prospektive Kohortenstudie am Worcester Royal Hospital in Birmingham, Großbritannien, zeigt.
J Laryngol Otol 2011; 125: 38–42

Im Mittelpunkt der Studie stand die Frage, wie häufig es unter oraler Antikoagulation mit Warfarin bzw. unter Thrombozytenhemmung mit Aspirin und/oder Clopidogrel zum Auftreten von Nasenbluten kommt. Hauptgrund für eine Therapie mit Warfarin war die Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern. Weitere Indikationen bestanden in arteriellen und venösen Thromboembolien sowie dem künstlichen Herzklappenersatz. Thrombozytenhemmer wurden zur Primär- und Sekundärprävention von kardiovaskulären Erkrankungen eingesetzt.

Smith et al. haben für ihre Untersuchung die Daten von knapp 34 000 Patienten ausgewertet, die zwischen Dezember 2007 und Juni 2008 die Notfallambulanz aufsuchten. In 290 Fällen (0,9 %) war Nasenbluten der Grund dafür. 119 dieser Patienten (39 %) wurden an die HNO-Abteilung verwiesen. Von ihnen wurden Patientencharakteristika, Medikationen, Therapiemaßnahmen und der klinische Verlauf dokumentiert. 70 der 119 Patienten (62 %) standen unter einer Therapie mit entweder Warfarin (n = 24), Acetylsalicylsäure (n = 42) oder Clopidogrel (n = 4). Drei Patienten nahmen Acetylsalicylsäure plus Warfarin, 1 weiterer Aspirin plus Clopidogrel.