Rofo 2011; 183(5): 419
DOI: 10.1055/s-0031-1274657
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Kardio-CT – Diagnostische Genauigkeit bei In-Stent-Restenosen

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Publication Date:
29 April 2011 (online)

 

Patienten entwickeln nach einer Koronarstent-Implantation in 20–30% der Fälle In-Stent-Restenosen (ISR). Obwohl sie häufig keine klinischen Auswirkungen haben, stellen sich bei den Betroffenen wiederkehrende Brustschmerzen ein. Mitunter erfordern sie aber auch weitere Eingriffe. Die einzige zuverlässige Methode, ISR festzustellen, ist die invasive Koronarangiografie. Haraldsdottir et al. untersuchten, welchen Stellenwert hierbei die 64-Zeilen-CT bei einem nicht selektierten konsekutiven Patientenkollektiv hat.

Eur J Radiol 2010; 76: 188–194

Patienten mit stabiler oder nicht stabiler Angina pectoris oder Nicht-ST-Hebungsinfarkt (NSTEMI) erklärten sich vor der perkutanen Koronarintervention (PCI) zur Studienteilnahme bereit. Sechs Monate nach dem Eingriff unterzogen sie sich einer ISR-Diagnose zunächst mit Kardio-CT und anschließend mit quantitativer Koronarangiografie (QCA). Zwei Radiologen, die die QCA-Ergebnisse nicht kannten, beurteilten unabhängig voneinander die CT-Aufnahmen. Sowohl im CT als auch in der QCA wurden Verengungen mit ≥ 50% Durchmesserreduktionen als ISR beurteilt.

Insgesamt schlossen 93 Patienten mit 140 Stents das Follow-up mit beiden diagnostischen Verfahren ab. Das Durchschnittsalter lag bei 63 Jahren und 82% waren Männer. Die mittlere Zeit zwischen PCI und erneuter QCA betrug im Mittel 208 Tage und die zwischen CT und QCA durchschnittlich 3,7 Tage. Anlass für die Interventionen waren stabile Angina pectoris (35%) und akute Koronarsyndrome (65%) und die implantierten Stents hatten durchschnittliche Durchmesser von 3,31 mm bzw. Längen von 17,2 mm. In der Analyse der QCA ergab die Auswertung pro Patient, dass bei 26% der Teilnehmer ISR bestanden. Die Pro-Stent-Analyse belegte bei 21% der Stents binäre Stenosen ≥ 50% (Durchmesserreduktionen im Bereich von 51–90%). Aufgrund von Artefakten und Kalzifikationen konnten in den CT-Aufnahmen 14% der Stents von 12 Patienten nicht bewertet werden. Alle Gefäßstützen mit > 3,5 mm Durchmesser konnten ausgewertet werden. Bei 41% der Stents war die Bildqualität gut bis ausgezeichnet, wobei dann die Patienten signifikant häufiger eine niedrige Herzfrequenz und BMI-Werte hatten.

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