Rofo 2011; 183(4): 328
DOI: 10.1055/s-0031-1274615
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Osteoporose und Frakturen – RA als unabhängiges Risiko für schwache Knochen

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Publication Date:
05 April 2011 (online)

 

Osteoporose und Wirbelfrakturen sind bekannte Komplikationen der rheumatoiden Arthritis (RA). Wie eine aktuelle Studie nun gezeigt hat, erhöht die RA das Risiko für eine Osteoporose und Frakturen als eigenständiger Faktor. Verschiedene Arbeiten hatten zuvor bereits darauf hingewiesen, dass RA-Patienten ein höheres Risiko für Hüft- und Wirbelfrakturen haben als Patienten mit primärer Osteoporose.

Rheumatology 2010; 49: 1303–1310

Wirbelkörpereinbrüche im Bereich der Brustwirbelsäule bei fortgeschrittener Osteoporose (Bild: Minne HW, Pfeifer M, Hinz C. Akt Rheumatol 2006; 31: 189–195).

Um die Prävalenz und die Risikofaktoren für Wirbelfrakturen von Frauen mit RA zu bewerten, wurden 172 Patientinnen untersucht. Als Hilfsmittel dienten die dualen Röntgenabsorptionsmetrie an der Hüfte und Wirbelsäule und die Wirbelfrakturen-Beurteilung mit einer speziellen Software (VFA; Vertebral Fracture Assessment).

Die durchschnittliche Dauer der RA betrug 8,4 Jahre, das Alter 49,4 Jahre, das Gewicht 66,6 kg und der durchschnittliche Body-Mass-Index (BMI) 28,5 kg/m2. Alle Patientinnen nahmen Kortikosteroide, Kalzium und Vitamin-D-Supplemente.

Keine der Frauen wurde mit Biologika behandelt oder hatte eine Osteoporose-Medikation erhalten. Mittels VFA identifizierte Wirbelfrakturen erlitten 62 der 172 Frauen (36%). In dieser Gruppe beobachteten die Autoren im Vergleich zu den „unversehrten“ Frauen u. a.

ein geringeres Gewicht (61,1 vs. 69,8 kg; p < 0,001), einen geringeren BMI (26,9 vs. 29,4 kg/m2; p < 0,001) und eine geringere Knochendichte an der lumbalen Wirbelsäule und der Hüfte (0,835 vs. 0,946 g/cm2 bzw. 0,835 vs. 0,849 g/cm2 p < 0,001).

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