Rofo 2011; 183(2): 102-103
DOI: 10.1055/s-0030-1270814
Brennpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Polymyalgia rheumatica. Therapieerfolg mittels Ultraschall ermitteln

Further Information

Publication History

Publication Date:
08 February 2011 (online)

 

Bislang gilt die MRT als Goldstandard in der Darstellung von Gelenkentzündungen. In Konkurrenz zu diesem Verfahren steht der kostengünstigere und zudem mobile Ultraschall. Eine spanische Studie hat bei Patienten mit Polymyalgia rheumatica (PMR) gezeigt, dass die Sonografie geeignet ist, Erfolge einer Kortikosteroid-Therapie an Schulter- und Hüftgelenk sensitiv zu dokumentieren.

Ann Rheum Dis 2010; 69: 879–882

Die Arbeitsgruppe um Mercedes Jiménez-Palop, Uniklinik Puerta de Hierro, Madrid, analysierte den Krankheitsverlauf von 59 Patienten (Durchschnittsalter 74 ± 7 Jahre, 66% Frauen) mit therapienaiver aktiver PMR, die zu Studienbeginn mit einer Kortikosteroid-Therapie begannen. Die Diagnose der Erkrankung stützte sich auf persistierenden Entzündungsschmerz und Morgensteifigkeit (> 1 Monat andauernd) im Nacken- und Schultergürtel (mit oder ohne Beteiligung des Beckengürtels).

Zu Studienbeginn, nach 4 und 12 Wochen untersuchten die Ärzte die Patienten klinisch und mittels Ultraschall sowie anhand der Laborwerte. Die Sonografie beinhaltete die Detektion und Quantifizierung einer intraartikulären Synovitis, Tenosynovitis und Bursitis der Schulter und einer intraartikulären Synovitis der Hüfte, wobei die maximale Dicke des echoarmen Materials in den synovialen Nischen und den periartikulären synovialen Bereichen gemessen wurde.

Eine Bursitis subacromialis-subdeltoidea diagnostizierten die Autoren bei maximaler Dicke des echoarmen Materials innerhalb der Bursa von > 1,1 mm, eine glenohumerale (GH) Synovitis bei einem Abstand zwischen Humerushals und Gelenkkapsel im axillären Rezessus > 3,5 mm, eine Tenosynovitis der langen Bizepssehne (LHB) bei einem Abstand zwischen Sehne und Sulcus intertubercularis > 2,5 mm und eine Hüftsynovitis bei einem Abstand zwischen dem Oberschenkelhals und der Gelenkkapsel > 8 mm.

Die Intra- und Interobserver-Zuverlässigkeit der Untersuchungen wurde durch 2 Blind-Evaluationen von 20 Aufnahmen bewertet.

Nach 12 Wochen konnten die Daten von 53 Patienten ausgewertet werden. Zu Studienbeginn litten 34 Patienten (69%) unter einer sonografisch detektierten, bilateralen Entzündung an mindestens einer Struktur. Am häufigsten waren

die bilaterale Bursitis subacromialis-subdeltoidea (65%), LHB-Tendosynovitis (45%), Coxfemorale Synovitis (30%) und GH-Synovitis (18%).

Dr. Sabine Adler

Mülsen St. Niclas

    >