Rofo 2011; 183(1): 10
DOI: 10.1055/s-0030-1270602
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Kardiologie – Iterative Rekonstruktion verbessert die Bildqualität

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Publication Date:
12 January 2011 (online)

 

Bei der CT-Angiografie (CTA) der Koronargefäße muss ein Kompromiss zwischen Bildqualität und Strahlenbelastung gemacht werden. Leipsic et al. haben analysiert, ob die schrittweise Bildrekonstruktion mit dem ASIR-Algorithmus der konventionellen gefilterten Rückprojektion überlegen ist.
AJR Am J Roentgenol 2010; 195: 649–654

Bei der FBP (Filtered Back Projection) ist jede Reduktion der Strahlendosis mit einer Zunahme von Bildrauschen und damit einem Verlust an Bildqualität verbunden. Bei der iterativen Rekonstruktion mit ASIR (Adaptive Statistical Iterative Reconstruction) sind Bildauflösung und Bildrauschen entkoppelt. Die Wirtschaftlichkeit der aufwendigen Methode war bis vor einigen Jahren durch die unzureichenden Rechenleistungen der Computer begrenzt. Die schrittweise Modifikation der simulierten Dichteverteilung mit der allmählichen Annäherung an die tatsächlichen Verhältnisse war zudem mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden. Durch die Weiterentwicklung der Technik sind diese Nachteile heute zumindest reduziert und es gibt verschiedene Einsatzgebiete (CT, MRT, SPECT etc.). In der Studie von Leipsic et al. wurde die Bildqualität der CTA bei einer geringen Strahlendosis unter Verwendung von FBP und ASIR verglichen. Da beide Methoden zu einer Verminderung von Artefakten beitragen, wurden die Techniken in Kombination eingesetzt.

62 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 57,5 Jahren erhielten eine CTA. Der durchschnittliche Body-Mass-Index (BMI) betrug 24,2 kg/m2. Die Strahlenbelastung für 51 prospektiv EKG-getriggerte Untersuchungen lag bei 1,4 mSv und für die übrigen bei 12,0 mSv. Mit prozentual steigendem Einsatz der ASIR-Operation reduzierte sich linear das Bildrauschen ohne Signalabschwächung und das Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) nahm zu. Mit 40 bzw. 60 % bei ASIR war das Bildrauschen im Vergleich zur FBP allein signifikant reduziert (jeweils p < 0,001) und die SNR stieg um 21 bzw. 36 % an (jeweils p < 0,001). Die Ergebnisse wurden unter Berücksichtigung des BMI überprüft. Sie unterschieden sich für Patienten mit einem BMI < 25, 25–30 oder > 30 kg/m2 nicht. Die Bildqualität war mit 40 und 60 % bei ASIR am besten (Likert-Skala).

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