Rofo 2011; 183(1): 4
DOI: 10.1055/s-0030-1270596
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Zöliakie – Eignet sich die MRT als Verlaufsparameter?

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Publication Date:
12 January 2011 (online)

 

Anamnese, Darmbiopsie und Antikörpernachweis sind die klassischen diagnostischen Methoden bei dem Verdacht auf eine glutensensitive Enteropathie. Ob sich dafür auch die MRT eignet, hat nun eine italienische Arbeitsgruppe untersucht.
Radiology 2010; 256: 783–790

Weniger morphologische Auffälligkeiten, sondern eine abweichende Kontrastmitteldynamik unterschieden Betroffene und Kontrollen. Masselli et al. führten bei 60 unbehandelten Patienten und 46 weiteren, die sich bereits seit mindestens 1 Jahr glutenfrei ernährten, sowie 30 Kontrollen ohne entzündliche Darmerkrankung eine MRT durch. Sie waren durchschnittlich 27, 32 und 31 Jahre alt. Frauen waren entsprechend der bekannten Geschlechtsverteilung in allen Gruppen häufiger vertreten.

Bei den Patientengruppen war die Zöliakie durch die typische Klinik, die spezifischen Antikörper (anti-Transglutaminase) und die klassischen histopathologischen Befunde belegt. Von den unbehandelten Fällen befanden sich 17, 11 und 32 in den Stadien Marsh I–III.

Die maximale Anreicherung des Kontrastmittels unterschied sich in den Gruppen signifikant und betrug bei unbehandelten Patienten 229,1, bei den Diät-Patienten 109,8 und den Kontrollen 94,7 (jeweils p < 0,001). Die Ergebnisse korrelierten mit dem Antikörpertiter, nicht aber mit den Marsh-Kriterien. Alle 60 unbehandelten Patienten zeigten ein typisches Anreicherungsmuster mit schneller Anflutung und Auswaschung. Die Kurve bei behandelten Patienten und den Kontrollen wies hingegen eine langsamere und gleichmäßigere Kontrastmittelaufnahme auf. Die Schleimhautdicke unterschied sich nicht wesentlich (p = 0,4177). 10 Patienten mit Zöliakie erhielten nach 6–8 Monaten erneut eine MRT, wobei sich die Befunde bestätigten.

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