Endo-Praxis 2010; 26(3): 134
DOI: 10.1055/s-0030-1265229
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Management & Personalführung – Mobbing: Was Betroffene tun können

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Publication Date:
19 August 2010 (online)

 

Die Broschüre informiert über Mobbing.

Hilflos ausgeliefert fühlen sich die meisten Mobbing-Opfer. Die Angst, falsch zu reagieren und alles schlimmer zu machen, verstärkt die Unsicherheit zusätzlich. In der Broschüre "Konfliktmanagement und Mobbingprävention" gibt die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) Ratschläge, wie Betroffene sich verhalten können.

Was kann ein Mitarbeiter tun, der sich gemobbt fühlt? "Bevor er irgendetwas unternimmt, sollte er seine Situation genau analysieren", empfiehlt Dipl.-Psych. Pamela Ostendorf von der BGW. "Oft steckt hinter den Mobbing-Attacken ein ganz anderer Konflikt. Denn Mobbing entsteht in einem Unternehmen oft erst, weil es dort generell keine gute Konfliktlösungskultur gibt."

Neben der (diskreten) Dokumentation von Mobbing-Vorfällen in einem "Mobbing-Tagebuch" empfiehlt es sich, sich frühzeitig Unterstützung zu suchen. Eine Vertrauensperson im Betrieb kann Ratgeber sein. Für spätere Phasen ist die Benennung von Zeugen hilfreich. Manchmal ist es zielführend, den Konfliktgegner direkt anzusprechen, den verdeckten Konflikt zu benennen und die wechselseitigen Interessen zu klären – am besten unter Einschaltung eines neutralen Schlichters.

Bei Konflikten zwischen Kollegen ist es durchaus auch sinnvoll, frühzeitig den Vorgesetzten zu informieren. Handelt es sich um einen Konflikt mit diesem, kann sich der Betroffene prinzipiell an den nächst höheren Vorgesetzten wenden, sollte dies aber nicht ohne Beistand, etwa des Betriebsrats, tun. Manche Unternehmen bieten für solche Fälle interne oder externe Konfliktberater an. Generell hat jeder Betroffene das Recht, sich an die betriebliche Interessenvertretung zu wenden. Auch die Personalabteilung ist oft ein geeigneter Ansprechpartner. Juristische Schritte sollten als letztes Mittel eingeleitet werden, wenn alle anderen Maßnahmen versagt haben. Denn häufig belastet dies sowohl die Betroffenen als auch das Betriebsklima zusätzlich.

Als Download zu beziehen unter: http://www.bgw-online.de/internet/generator/Inhalt/OnlineInhalt/Medientypen/bgw_20themen/TP-KMMO4U__Konfliktmanagement__und__Mobbingpraevention.html.

Ulrike Beilenhoff, Ulm

Quelle: BGW