Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2010; 7(2): 46
DOI: 10.1055/s-0030-1264990
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Onkologie – Genexpressionsanalysen: Was ist beim Mammakarzinom zu erwarten?

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Publication Date:
13 August 2010 (online)

 

DNA-Microarrays erlauben es, im Rahmen von Genexpressions-Profilen in einem einzigen Durchgang Tausende von mRNA-Transkripten zu bestimmen. Dadurch hat sich gezeigt, dass Brustkrebs zu einer Gruppe molekular unterschiedlicher neoplastischer Veränderungen gehört. C. Sotiriou und L. Pusztai erstellten nun eine Übersichtsarbeit hierzu. N Engl J Med 2009; 360: 790-800

Eine spannende Aussicht bei Tests auf Basis von Microarrays sei, dass sich unterschiedliche Parameter wie Prognose, Östrogenrezeptor- und HER2-Status sowie das Ansprechen auf verschiedene Behandlungsmodalitäten mit einem einzigen Assay bestimmen lassen könnten.

Eine solche Art von Test würde für verschiedene Aussagen Informationen von unterschiedlichen Gensätzen desselben Gewebes nutzen. Dies sei technisch machbar und würde die Kosteneffektivität von Multigen-Assays wesentlich verbessern.

Um zukünftig Patientinnen individuelle, maßgeschneiderte Behandlungsempfehlungen bieten zu können, sei es wichtig, das Rezidivrisiko und die Erfolgswahrscheinlichkeit von Hormon- und Chemotherapie getrennt zu beurteilen und die Präferenzen der Patientinnen im Lichte dieser Ergebnisse zu bewerten.

Eine andere vielversprechende Forschungsrichtung sei es, die Hypothese zu untersuchen, dass bei unterschiedlichen molekularen Untergruppen von Brustkrebs unterschiedliche Marker und biologische Pfade an der Determinierung von Prognose, Ansprechen auf oder Resistenz gegen die Therapie beteiligt sein könnten. Da für Genexpressionsanalysen immer größere klinische Datenmengen verfügbar werden, sei anzunehmen, dass zukünftig Prädiktoren der molekularen klassenspezifischen Prognose und des Behandlungsansprechens entwickelt würden.