Dialyse aktuell 2010; 14(4): 187
DOI: 10.1055/s-0030-1255409
Editorial

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Risiken und Nebenwirkungen

Birgit Kleinlein
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
25. Mai 2010 (online)

Möglich, dass davon die Hände zittern, der Blutdruck steigt, der Kopf weh tut, Wunden schlechter heilen, man unter Bauchschmerzen und Durchfall leidet, anfälliger für Infekte ist oder möglicherweise einen Tumor bekommt. Die Liste an möglichen Nebenwirkungen ist ebenso lang wie unangenehm und ließe sich beliebig fortsetzen. Wer sollte solch ein Medikament freiwillig nehmen? Und doch – die transplantierten Patienten müssen manche dieser unangenehmen Begleiterscheinungen immunsuppressiver Medikamente wohl oder übel in Kauf nehmen. Denn sie haben keine andere Wahl, wollen sie das begehrte Transplantat behalten. Ohne immunsuppressive Medikamente würde der Körper das Transplantat abstoßen.

Noch immer ist die Transplantation – trotz all der Risiken und Nebenwirkungen, das Mittel der Wahl für Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz. Und seit 1963 die erste allogene Nierentransplantation in Deutschland stattfand, hat sich einiges getan. Deutlich ging die Zahl an akuten Abstoßungen im ersten Jahr nach der Transplantation zurück. Wie unser Gasteditor dieser Ausgabe PD Dr. Christian Morath aus Heidelberg betont, haben wir akute Abstoßungsperioden heute ganz gut im Griff. Sehr viel schwieriger sei es, den schleichenden Funktionsverlust des Transplantats aufzuhalten. Trotz aller Fortschritte sei es daher dringend notwendig, an neuen Immunsuppressiva und immunsuppressiven Konzepten zu arbeiten. Dieses Anliegen unterstützt beispielsweise auch der Forschungspreis für Fortschritte in der humanen Transplantationsimmunologie. Mehr zum aktuellen Stand der immunsuppressiven Therapie aber auch zum erwähnten Forschungspreis lesen Sie in diesem Heft. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine spannende Lektüre!

Birgit Kleinlein

Stuttgart

    >