Notfallmedizin up2date 2010; 5(3): 189-191
DOI: 10.1055/s-0030-1250404
Erste deutsche Empfehlung zur intraossären Infusion in der Notfallmedizin

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erste deutsche Empfehlung zur intraossären Infusion in der Notfallmedizin[1]

Eine Empfehlung der Wissenschaftlichen Arbeitskreise Notfallmedizin und Kinderanästhesie der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und IntensivmedizinFür den Arbeitskreis Notfallmedizin: M. Bernhard1 , J. T. Gräsner2 , A. Gries1 , M. Fischer3 , B. W. Böttiger4 , M. Helm5 , Für den Arbeitskreis Kinderanästhesie: C. Eich1 , B. Landsleitner2 , M. Weiss3 , J. Strauß4 , K. Becke2
  • 1Zentrale Notaufnahme, Klinikum Fulda gAG (Direktor: Prof. Dr. A. Gries)
  • 2Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel (Komm. Direktor: Prof. Dr. M. Steinfath)
  • 3Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie, Klinik am Eichert, Göppingen (Chefarzt: Prof. Dr. M. Fischer)
  • 4Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum Köln (AöR) (Direktor: Prof. Dr. B. W. Böttiger)
  • 5Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Sektion Notfallmedizin, Bundeswehrkrankenhaus Ulm (Direktor: Prof. Dr. L. Lampl)
  • 1Zentrum Anaesthesiologie, Rettungs- und Intensivmedizin, Universitätsmedizin Göttingen (Direktor: Prof. Dr. M. Quintel)
  • 2Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin, Klinik Hallerwiese/Cnopf'sche Kinderklinik, Nürnberg (Chefärztin: Dr. K. Becke)
  • 3Anästhesieabteilung, Universitäts-Kinderklinik Zürich (Chefarzt: Prof. Dr. M. Weiss)
  • 4Klinik für Anästhesie, perioperative Medizin und Schmerztherapie, Helios Klinikum Berlin-Buch (Chefarzt: Prof. Dr. J. Strauß)
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Publication History

Publication Date:
21 September 2010 (online)

Die Anlage einer intraossären Kanüle und die nachfolgende intraossäre Infusion hat in den letzten Jahren eine Renaissance in der Notfallmedizin erfahren. Durch Hypovolämie, Vasokonstriktion, Hypothermie und andere Ursachen kann die periphere Venenkanülierung bedeutend erschwert oder gar unmöglich sein. Die zeitgerechte Etablierung eines Gefäßzugangs spielt jedoch bei der notfallmedizinischen Versorgung von kritisch kranken bzw. schwerverletzten Kindern und Erwachsenen eine zentrale Rolle für eine spezifische Pharmako- und Infusionstherapie.

Gemeinsam wurde nun von den Wissenschaftlichen Arbeitskreisen Notfallmedizin und Kinderanästhesie der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) erstmalig eine Empfehlung zur intraossären Infusion in der Notfallmedizin erarbeitet. Diese Empfehlung richtet sich an alle, die in die prähospitale und frühe innerklinische Notfallversorgung von Kindern und Erwachsenen eingebunden sind. Die Empfehlung wurde am 16. 4. 2010 durch das engere Präsidium der DGAI beschlossen und nachfolgend in der Fachzeitschrift „Anästhesiologie & Intensivmedizin“ publiziert [[1], [2]].

Ziel der Empfehlung ist es, den Anwender dabei zu unterstützen, die intraossäre Kanülierung und Infusion bei pädiatrischen und erwachsenen Notfallpatienten korrekt zu indizieren sowie sicher und effektiv durchzuführen. Nachfolgend findet sich eine zusammenfassende Kurzversion der Empfehlung.

Literaturverzeichnis als PDF

1 Zusammenfassende Kurzversion der DGAI‐Empfehlung aus Anästhesiologie und Intensivmedizin [Anästh Intensivmed 2010; 51: S615–S620, im Internet unter www.dgai.de → „Aktuelles“]. Diese Kurzversion erscheint in gleicher Form in verschiedenen Publikationen.

Literatur

  • 1 http://www.dgai.de/aktuelles/Intraosaere_Infusion_Notfallmedizin20.05.2010.pdf
  • 2 Bernhard M, Gräsner J T, Gries A et al. Die intraossäre Infusion in der Notfallmedizin. Empfehlung des Wissenschaftlichen Arbeitskreises Notfallmedizin und des Wissenschaftlichen Arbeitskreises Kinderanästhesie der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin.  Anästh Intensivmed. 2010;  51 S615-S620
  • 3 Helm M, Fischer S, Hauke J et al. Invasive Techniken in der Notfallmedizin – Der intraossäre Zugang.  Notfall Rettungsmed. 2008;  11 317-324
  • 4 Tobias J D, Ross A K. Intraosseous infusions: A review for the anesthesiologist with a focus on pediatric use.  Anesth Analg. 2010;  110 391-401
  • 5 Weiss M, Gächter-Angehm J, Neuhaus D. Intraossäre Infusionstechnik.  Notfall Rettungsmed. 2007;  10 99-116
  • 6 Brenner T, Bernhard M, Helm M et al. Comparison of two intraosseous infusion systems for adult emergency medical use.  Resuscitation. 2008;  78 314-319
  • 7 Biarent D, Bingham R, Richmond S et al. European Resuscitation Council Guidelines for Resuscitation 2005. Section 6. Paediatric life support.  Resuscitation. 2005;  67 (Suppl. 1) S97-133
  • 8 Nolan J P, Deakin C D, Soar J et al. European Resuscitation Council Guidelines for Resuscitation 2005. Section 4. Adult advanced life support.  Resuscitation. 2005;  67 (Suppl. 1) S39-86
  • 9 Eich C, Weiss M, Neuhaus D et al. Die intraossäre Punktion in der Kindernotfallmedizin und Kinderanästhesie.  Anästh Intensivmed. 2010;  51 75-81
  • 10 Helm M, Gries A, Fischer S et al. Invasive Techniken in der Notfallmedizin. III. Die intraossäre Punktion – Ein alternativer Gefäßzugang in pädiatrischen Notfallsituationen.  Anaesthesist. 2007;  56 18-24

Internet-Adressen mit weiterführenden Informationen – Intraossäre Punktionssysteme

Intraossäre Trainingsmodelle

Seminar für invasive Notfalltechniken Universität Heidelberg (INTECH)

„e-learning“

Praktische Beispiele (Videos)

1 Zusammenfassende Kurzversion der DGAI‐Empfehlung aus Anästhesiologie und Intensivmedizin [Anästh Intensivmed 2010; 51: S615–S620, im Internet unter www.dgai.de → „Aktuelles“]. Diese Kurzversion erscheint in gleicher Form in verschiedenen Publikationen.

Dr. med. Matthias Helm, OTA

Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Sektion Notfallmedizin
Bundeswehrkrankenhaus Ulm

Oberer Eselsberg 40

89070 Ulm

Email: matthias.helm@extern.uni-ulm.de