Rofo 2010; 182(5): 385
DOI: 10.1055/s-0030-1249454
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Diffusionsgewichtete MRT - Maligne und benigne Brustläsionen am besten differenzieren?

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Publication Date:
30 April 2010 (online)

 

Mit der diffusionsgewichteten MRT (DW-MRT) können Läsionen der weiblichen Brust bereits gut in maligne und benigne Veränderungen unterschieden werden. Es zeigte sich, dass ein niedriger apparenter Diffusionskoeffizient (Apparent Diffusion Coefficient, ADC) mit Malignität assoziiert ist und dieser Koeffizient durch einen höheren Diffusionswichtungsfaktor (b-Wert) verringert wird. Radiology 2009; 253: 341-351

In bisherigen Studien wurden stark variierende Parameter für die DW-Sequenzen eingesetzt. Insbesondere in Bezug auf b-Werte scheint eine Standardisierung notwendig. Zu diesem Zweck untersuchten Bogner et al. die diagnostische Qualität mit verschiedenen DW-MRT-Protokollen, um die ADC-Validität und -Präzision sowie das Kontrast-Rausch-Verhältnis bei malignem, benignem, zystischem und normalem Brustgewebe zu ermitteln.

Die Studiengruppe bestand aus 51 Frauen mit einem mittleren Alter von 52 Jahren. Sie mussten älter als 18 Jahre sein, mit suspekten Befunden und einer Indikation für MR-Bildgebung ohne histologisch bestätigten Krebsbefund. Die abschließende Diagnose wurde entweder nach chirurgischem Eingriff oder 12-19-monatigem Follow-up (MRT, Mammografie, Sonografie) gestellt.

Für die Bildgebung mit einem 3,0-T-System wurden 19 prämenopausale Frauen 7 und 14 Tage vor der Menstruation untersucht, um hormonelle Schwankungen beim ADC auszuschließen. Für die apparenten Diffusionskoeffizienten wurden Kombinationen aus 10 b-Werten, von 0-1250 s/mm2, berechnet. Die Markierung der Region of Interests umfasste 24 maligne, 17 benigne, 20 zystische und 51 normale Gewebsbereiche.

Für die b-Werte 50 und 850 s/mm2 ergab die ADC-Berechnung gleiche Ergebnisse und p-Werte (p: < 0,001). Bei einem ADC-Schwellenwert von 1,25 x 10-3 mm2/s erreichte die Kombination von 10 und von 2 b-Werten in der Differenzierung maligne-benigne eine Sensitivität von 96 % und eine Spezifität von 94 %, mit einer resultierenden diagnostischen Genauigkeit von 95 %. Die 95 %-Konfidenzintervalle für die beiden b-Werte 50 bzw. 850 s/mm2 waren für malignes Gewebe 0,92 bzw. 1,06, für benigne Läsionen 1,37 bzw. 1,58, für normales Gewebe 1,79 bzw. 1,90 und für Zysten 2,59 bzw. 2,87. Das durchschnittliche Kontrast-Rausch-Verhältnis nahm im Fall von Zysten mit steigendem b-Wert ab. Sowohl für maligne als auch für benigne Läsionen wurde das maximale Kontrast-Rausch-Verhältnis mit dem b-Wert 850 s/mm2 erreicht.

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