Notfall & Hausarztmedizin 2009; 35(10): 505
DOI: 10.1055/s-0029-1242510
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Nutzen für Herz und Gefäße - Reduktion der Ruheherzfrequenz senkt die Rate kardialer Ereignisse

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01 November 2009 (online)

 
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Patienten mit einer koronaren Herzerkrankung, die zudem an pektanginösen Beschwerden leiden, könnten doppelt von einer Behandlung mit Ivabradin (Procoralan®) profitieren, wie die Ergebnisse einer aktuellen Subgruppenanalyse der placebokontrollierten BEAUTIfUL[1]-Studie mit 1507 Patienten nahelegen [1]: So reduzierten sich im Verlauf der 2-jährigen Behandlung mit Ivabradin nicht nur die Angina-pectoris-Beschwerden, gleichzeitig schützte die Behandlung mit dem If-Kanal-Inhibitor die kardiovaskulären Risikopatienten auch vor kardiovaskulären Ereignissen - trotz einer durchaus substanziellen Basistherapie mit Antithrombotika (92 %), Statinen (etwa 65 %), Hemmern des Renin-Angiotensin-Systems (knapp 90 %) und Nitraten (knapp 90 %). 9 von 10 Studienteilnehmern hatten darüber hinaus einen Betablocker erhalten.

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Reduktion des kardiovaskulären Risikos - besonders bei hoher Ruheherzfrequenz

Der primäre kombinierte Endpunkt aus kardiovaskulärem Tod, Hospitalisierung aufgrund eines Myokardinfarkts und die Rate einer neu aufgetretenen bzw. sich verschlechternden Herzinsuffizienz verringerte sich deutlich um 24 % (p = 0,05), berichtete Prof. Roberto Ferrari, Ferrara (Italien). Dies ist umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass die Reduktion der Herzfrequenz um 4 Schläge pro Minute unter Ivabradin im Vergleich zu Placebo eher moderat ausfiel, wie Prof. Gerd Heusch, Essen, anmerkte.

Im Einzelnen reduzierte sich die Zahl der Krankenhauseinweisungen aufgrund eines Myokardinfarkts signifikant um 42 % (p = 0,02). Zudem waren erneute Revaskularisierungen im Verumarm der Studie seltener notwendig (30 %ige Risikoreduktion, p = 0,19). Auf die Mortalität der Patienten scheint die Ivabradintherapie ebenfalls einen positiven Effekt zu haben, zumindest verstarben tendenziell weniger Patienten in der Verum- als in der Placebogruppe (Gesamtsterblichkeit und kardiovaskuläre Mortalität).

Besonders wirkungsvoll scheint Ivabradin bei Patienten mit einer Ausgangsherzfrequenz über 70 Schlägen pro Minute zu sein, so eine weitere Analyse der Studiendaten. Bei diesen Patienten reduzierte sich Zahl der notwendigen Revaskulaisierungen um 59 % (p = 0,04) und die Herzinfarktrate sogar um 73 % (p = 0,002). Die Herzfrequenz der mit dem If-Kanal-Hemmer behandelten Patienten sank in diesem Fall um 7 Schläge pro Minute.

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Retrospektiv, aber dennoch relevant

Dass diese Auswertung der BEAUTIfUL-Daten nicht vorab geplant war, ist sicherlich ein Schwachpunkt der aktuellen Analyse, gab Ferrari zu. Dennoch seien die Ergebnisse relevant, meinte Heusch, "denn die Angina pectoris ist die Indikation für den Einsatz von Ivabradin". Insgesamt bestätige die aktuelle Subgruppenanalyse die Ergebnisse der Originalstudie, meinte er. Der gleichen Ansicht ist auch Prof. Jean-Claude Tardif, Montreal (Kanada), der zusammenfassend konstatierte, die aktuelle Subgruppenanalyse untermauere die Bedeutung der Reduktion der Ruheherzfrequenz durch Ivabradin für die Senkung des kardiovaskulären Risikos.

sts

Quellen: Ferrari R. Effect of ivabradine on cardiovascular outcomes in patients with stable CAD and LV dysfunction with limiting angina: a subgroup analysis of the BEAUTIfUL trial. Clinical Trial Update, ESC 2009 und Pressemitteilung "Neue Ergebnisse aus der BEAUTIfUL-Studie - KHK mit Angina pectoris: Ivabradin reduziert kardiale Ereignisse", herausgegeben von der Servier Deutschland GmbH, München

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Literatur

  • 01 Fox K . et al . Eur Heart J. 2009;  30 2337-2345

01 morBidity-mortality EvAlUaTion of the IF inhibitor ivabradine in patients with CAD and left ventricULar dysfunction

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Literatur

  • 01 Fox K . et al . Eur Heart J. 2009;  30 2337-2345

01 morBidity-mortality EvAlUaTion of the IF inhibitor ivabradine in patients with CAD and left ventricULar dysfunction