Rofo 2009; 181(11): 1032
DOI: 10.1055/s-0029-1241986
Brennpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Appendix - Spezielle Bildbearbeitung ermöglicht zuverlässige Darstellung

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Publication Date:
06 November 2009 (online)

 

Die unverstärkte, gering dosierte Darstellung der Appendix im CT hat den Nachteil des geringeren Kontrasts und des stärkeren Rauschens. Dies kann durch die Bildbearbeitung mit der "Sliding-Slab"-Technik ausgeglichen werden. Radiology 2009; 251: 780-787

Darstellung einer komplexen Faltenstruktur des Zäkalpols in einer kombinierten 2-D/3-D-Ansicht in der koronaren Schnittebene (Pfeil) in der CT-Kolonografie. Die Falten sind nicht parallel angeordnet, sondern konvergieren. Mit abgebildet ist die distendierte Appendix (Pfeilspitze, Bild: Mang T/Schima W (Hrsg.). CT-Kolongrafie. Thieme 2009).

Die "Sliding-Slab"- oder Strahlensummentechnik ist für die meisten CT-Arbeitsplätze verfügbar und optimiert die Bildauswertung durch 3 Mechanismen:

Anpassung der Schichtdicke an die Größe von Zielorgan/Läsion für geringeres Rauschen Verminderung des Inkrements und damit höhere Auflösung interaktive Auswahl der Schnittebene je nach anatomischer Lage des Zielorgans

Ziel dieser Technik ist eine verbesserte Bildqualität bei gleichzeitigem Verzicht auf eine Kontrastverstärkung und nur geringer Strahlenbelastung. Seung-Moon et al. bestätigten dies für die Darstellung der Appendix.

127 Männer und 132 Frauen erhielten eine CT unter dem Verdacht auf eine Nierensteinkolik. Diese lag in 124 Fällen vor. Die übrigen Patienten hatten eine Divertikulitis, Ovarialzysten oder unspezifische Bauchschmerzen. Anamnestisch war bei 37 Patienten eine Appendektomie bekannt. Drei unabhängige Radiologen beurteilten die CT nach Bearbeitung mit Sliding-Slab. Die Befunde der Kollegen, aktuelle Diagnosen oder die Vorgeschichte über eine mögliche Appendektomie waren nicht bekannt. Für die Beurteilung der Appendices bestand eine 3-teilige Abstufung. Beim Grad 0 wurde die Appendix nicht gefunden. Der Grad 1 bezeichnete eine teilweise und unsichere Darstellung. Bei Grad 2 stellte sich das Organ klar und vollständig dar.

Für die 37 Patienten mit Z.n. Appendektomie bestand eine 100 %-ige Übereinstimmung zwischen den Untersuchern. Alle gaben den Grad 0 an (Spezifität 100 %). Auch in der Gruppe der nicht appendektomierten Patienten war die Rate der Übereinstimmungen mit 92,8 % hoch. Unter der Voraussetzung, dass nur eine Beurteilung mit Grad 2 als positives CT-Resultat gewertete wurde, betrugen die Sensitivitäten bei den 3 Radiologen 96, 94,1 und 92,3 %. Nur jeweils 6 Appendices wurden nur von 1 oder von keinem Arzt aufgefunden. Der BMI, das Geschlecht oder der Gerätetyp beeinflussten die Ergebnisse nicht.

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