Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin 2010; 8(1): 17-18
DOI: 10.1055/s-0029-1240929
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Komplementäre Onkologie: Praxis der Vitamin-C-Hochdosisinfusionstherapie

Uwe Gröber
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Publication Date:
15 March 2010 (online)

Vitamin C ist neben Selen eines der am häufigsten eingesetzten Antioxidanzien in der komplementären Onkologie. Aktuelle pharmakokinetische Untersuchungen belegen, dass selbst bei der Einnahme extrem hoher oraler Dosierungen (z. B. 18 g Vitamin C/d, p. o.) die Vitamin-C-Peakplasmaspiegel nur ein Maximum von etwa 220–230 µmol/l erreichen. Demgegenüber werden bei der intravenösen Applikation von 10 g Vitamin C ein Peakwert im Plasma um 5 500 µmol/l und bei 50 g Vitamin C (i. v.) ein Peakwert von etwa 13 500 µmol/l erreicht [1]. In vitro sind Vitamin-C-Plasmaspiegel von 1 000 µmol/l und mehr selektiv zytotoxisch auf Tumorzellen. Dabei wirkt Ascorbat wahrscheinlich als Prooxidans und Prodrug von Wasserstoffperoxid. Ascorbat induziert in pharmakologischer Dosierung die Bildung von zytotoxischem Wasserstoffperoxid, das in der Lage ist, Krebszellen abzutöten, gesunde Zellen aber nicht schädigt. Entsprechende Belege liegen bereits aus In-vitro-Versuchen mit verschiedenen Tumorzelllinien und gesunden Zellen vor. Solange das Ascorbat-Molekül im Blut zirkuliert, werden anscheinend nur wenig Wasserstoffperoxide produziert, und diese durch die Glutathion-Peroxidase (GSH‐Px) in den Erythrozyten und im Serum effizient entgiftet. Erst wenn das Ascorbat-Molekül aus der Blutbahn in den interstitiellen Raum übertritt, kommt es zu einer intensiven Bildung von Wasserstoffperoxid, das dann als zytotoxisches Agens selektiv Krebszellen abtöten kann [2], [3].

Literatur

  • 1 Gröber U. Vitamin C in complementary oncology – update 2009.  Med Monatschr Pharm. 2009;  32 263-267
  • 2 Gröber U. Antioxidants and other micronutrients in complementary oncology.  Breast Care. 2009;  4 13-20
  • 3 Holzhauer P, Gröber U Hrsg.. Checkliste Komplementäre Onkologie. Stuttgart; Hippokrates 2010

Uwe Gröber

Akademie und Zentrum für Mikronährstoffmedizin

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