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DOI: 10.1055/s-0029-1216269
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Der Malediven Archipel – Inseln wie Sand am Meer
Publication History
Publication Date:
26 March 2009 (online)
Die Malediven liegen wie ein gewaltiger Riegel von Untiefen und Korallenriffen im Indischen Ozean – auf der uralten Schifffahrtsroute von Arabien nach Südostasien. Und viele Wracks zeugen von den Gefahren dieser gefürchteten Passage zwischen Sri Lanka und dem Äquator. Die Inseln sind durchweg flach, ragen nur wenige Meter über den Meeresspiegel – oft nur eine von weißem Sandstrand umgebene Gruppe von Kokospalmen. „Atolu” nennen die Malediver dieses einmalige Korallenriffgebilde um eine zentrale Lagune und der Name Atoll hat sich für alle diese pelagischen Strukturen der Erde durchgesetzt. Das „Reich der tausend Atolle” hat eine wechselvolle Geschichte. Entdeckt haben sie die Portugiesen 1507 und die wenigen kolonialen Einflüsse sind Holländern und Briten zu verdanken. Ethnologen gehen davon aus, dass der 600 Kilometer lange Archipel im 4. Jahrhundert v. Chr. von Indien und Ceylon her besiedelt wurde, vor allem von Singhalesen. Die brachten auch ihre Sprache Dihevi, die eigentümliche „Kringelschrift”, und den Buddhismus mit. Starke arabische Einflüsse auf den vielbefahrenen Routen erzwangen jedoch die Hinwendung zum Islam und die Herrschaft von Sultanen – bis hin zum Jahr 1968. 1932 bekam der Inselstaat als Sultanat seine erste Verfassung. Die orientalische Vetternwirtschaft aber blieb. Die übrige Bevölkerung lebt bis auf den heutigen Tag unverändert mit dem Meer und von ihm, das heißt von der Fischerei auf den traditionellen Lateiner–Dhonis.
Korrespondenz
Dr. Klaus Held
Am Römerlager 23
53117 Bonn
Email: dr.klaus_held@t-online.de