Rofo 2009; 181(1): 12
DOI: 10.1055/s-0028-1130199
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Spitzenpulmonalvene - Anatomische Varianten in der Computertomografie

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Publication Date:
23 January 2009 (online)

 

Der Fortschritt bei den bildgebenden Verfahren ermöglicht auch bei der Gefäßdarstellung eine zunehmend genauere Beschreibung der anatomischen Verhältnisse. Die Variante der rechtsseitigen Spitzenpulmonalvene ist selten, aber für die Entstehung von Vorhofflimmern, Ablationsverfahren und bei der Operationsplanung bedeutsam. Über ihre Inzidenz und Darstellung in der MDCT berichtete eine türkische Arbeitsgruppe um G. Arslan. Eur J Radiol 2008; 67: 300–303

Die anatomische Norm der Pulmonalvene mit 2 separaten links- und rechtsseitigen Pulmonalvenen weist zahlreiche Varianten auf. Die rechtsseitige Spitzenpulmonalvene (RTPV) ist selten. Sie mündet in unmittelbarer Nachbarschaft zur rechts-superioren Pulmonalvene im Dach des linken Ventrikels.

Die Mediziner untersuchten die MDCT von 401 Männern und 209 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 54 Jahren. Indikationen waren koronare Herzkrankheit, Bypassdarstellung oder andere Erkrankungen im gesamten Thoraxbereich. Die Untersuchungen erfolgten an einem 64-Detektor-Scanner mit Kontrastmittel. In allen Fällen gelang eine optimale Gefäßdarstellung. 14 Patienten (2,2 %) hatten eine akzessorische Vene im Sinne einer RTPV. Alle kreuzten hinter dem Intermediärbronchus und drainierten vorwiegend das posteriore Segment des rechten Lungenoberlappens. Daneben bestanden Zuflüsse aus subsegmentalen Unterlappenästen. Die Größe der RTPV betrug 2,5–8,9 mm (durchschnittlich 5,1mm). Dicke RTPV drainierten weitere Bereiche des 2. Segments, während über dünnere Venen nur Blut aus 1 Subsegment abfloss. 3 Patienten hatten eine inkomplette interlobäre Fissur. In diesen Fällen fanden sich mehr und dickere subsegmentale Venen, die sich zur rechten Unterlappenvene vereinten und die RTPV bildeten.

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