PiD - Psychotherapie im Dialog 2008; 9(4): 414-418
DOI: 10.1055/s-0028-1090074
DialogBooks

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Buchempfehlungen

Kristin  Dörner, Katharina  M.  Gladisch
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Publication History

Publication Date:
11 December 2008 (online)

V. Köllner, M. Broda (Hrsg.): Praktische Verhaltensmedizin.
Stuttgart: Thieme, 2005.
ISBN: 3-13-132151-2; 264 Seiten; € 29,95.

Dieses Buch bündelt in präziser, praxisnaher und übersichtlicher Form die Grundlagen und Interventionsmöglichkeiten der modernen Verhaltensmedizin. Der erste Teil befasst sich mit Denkmodellen zum Krankheits- und Gesundheitsbegriff ebenso wie mit zentralen verhaltensdiagnostischen Methoden wie z. B. der Verhaltensanalyse. Darüber hinaus steht in diesem Teil die ärztliche und therapeutische Gesprächsführung mit konkreten Vorschlägen bezüglich des bestmöglichen Vorgehens im Fokus. Im zweiten Teil werden verschiedene Verfahren zum Aufbau gesundheitsförderlichen Verhaltens vorgestellt, um dann im dritten Teil den Abbau von gesundheitsschädigendem Verhalten zu beleuchten. Hier wird auf empirisch gesicherte Konzepte wie z. B. zur Adipositasbehandlung oder Raucherentwöhnung zurückgegriffen. Der Behandlung von psychischen Störungen und dem Umgang mit anderen besonderen Belastungssituationen, die in der allgemein- und fachärztlichen Praxis besonders relevant sind, wird in Teil vier und fünf Rechnung getragen.

In insgesamt 26 Kapiteln auf 264 anschaulich gestalteten Seiten wird von verschiedenen Experten eine gute Hilfestellung und Übersicht über aktuelle Interventionsmöglichkeiten mit dem Ziel der Verbesserung der Selbstwirksamkeit von Patienten gegeben. Mit diesem Werk richten sich die Herausgeber vor allem an Kollegen in ärztlicher Praxis, es ist aber auch für andere helfende Berufsgruppen zu empfehlen.

B. Renneberg, P. Hammelstein (Hrsg.): Gesundheitspsychologie.
Heidelberg: Springer Medizinischer Verlag, 2006.
ISBN: 978-3-540-25462-1; 327 Seiten; € 34,95.

Ein fachlich fundiertes, anspruchsvolles und dennoch verständliches Lehrbuch, welches durch sein ansprechendes Layout besticht und zum Lesen einlädt. Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt, beginnend mit den Grundlagen der Gesundheitspsychologie. Neben Theorien und Modellen des Gesundheitsverhaltens sowie Interventionen, gehen die Autoren auf Aspekte der Persönlichkeit, der sozialen Ressourcen und der Lebensqualität ein. Der zweite Abschnitt befasst sich sodann mit praktischen Anwendungsfeldern wie u. a. Stressbewältigung, Ernährung und Prävention. Im dritten Abschnitt wird auf die Wirksamkeitsforschung sowie auf die Evaluation im Sinne der Qualitätssicherung eingegangen. Nach einem ausführlichen Inhaltsverzeichnis zu Beginn des Buches und einem Autorenverzeichnis, beginnen die einzelnen Kapitel mit einem übersichtlichen Kapitelverzeichnis.

Durch farbliches Hervorheben von Praxisbeispielen und Exkursen sowie von Definitionen und Zusammenfassungen am Textende, die sich deutlich vom Fließtext abheben, wird es dem Leser bereits beim Durchblättern ermöglicht, sich einen groben Überblick über die besprochenen Themen zu verschaffen. So kann der Leser gut entscheiden, in welche Inhalte er sich vertiefend einlesen möchte. Ein seitlich angebrachtes Griffregister sowie die Navigation mit Seitenzahl und Kapitelnummer am rechten Kopfende einer jeden Seite, erleichtern zudem eine schnelle Orientierung und das Auffinden aktuell relevanter Themen. Abbildungen, Tabellen sowie Merksätze unterstreichen die erläuterten Inhalte und tragen so zu einem besseren Verständnis bei.

Den Autoren ist es gelungen, theoretische Hintergründe interessant sowie allgemeinverständlich aufzubereiten und gleichzeitig durch die Auswahl an prägnanten Fallbeispielen stets einen Alltags- sowie Praxisbezug herzustellen. Dieses Lehrbuch ist in der Tat, wie von den Autoren angegeben: fundiert, vielfältig, lebendig und anschaulich. Die Vermittlung zwischen fundierter Theorie und praktischer Anwendung ist durchaus gelungen. Es macht Spaß in diesem Buch zu stöbern und zu lesen. Daher eignet es sich sowohl als Grundlage im Studium als auch im Praxisalltag, als Lehrbuch sowie als Nachschlagewerk.

M. Lütz: Das Leben kann so leicht sein. Lustvoll genießen statt zwanghaft gesund.
Heidelberg: Carl-Auer-Systeme Verlag, 2007.
ISBN: 978-3-89670-605-8; 137 Seiten; € 12,95.

Mit diesem Buch ist es dem Autor, der sowohl Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie als auch studierter Theologe ist, gelungen, eine amüsante und kritische, teilweise bis ins Ketzerische gehende Auseinandersetzung mit dem derzeit weitverbreiteten Phänomen des „Gesundheitswahns” in all seinen Facetten vorzulegen. Die persönliche Gesundheit als Zentrum des eigenen Wirkens und die damit verbundene Hoffnung auf ewiges Leben und ewiges Glück hat laut seiner Aussage nahezu religiöse Ausmaße erreicht und wird von den entsprechenden Berufsgruppen und „Trittbrettfahrern” dankbar zur finanziellen Existenzsicherung angenommen und gefördert. Diese Thematik wird in den ersten beiden Teilen des Buches humorvoll und teilweise feinsinnig, dann wieder plakativ und drastisch reflektiert und lädt zum Schmunzeln ein, denn jeder Leser wird auch eigene Verhaltensweisen in diesen Beschreibungen wiedererkennen. Der dritte Teil beschäftigt sich mit den Themen Lust am Leben und mögliche Quellen von Glück. Leider fehlt den meisten Menschen aufgrund der vielen Möglichkeiten, die die moderne Gesellschaft für die Erreichung dieser Ziele bereit hält, oftmals die Zeit und die Muße diese Momente wahrzunehmen und zu genießen. Laut Lütz besteht genau hierin die Gefahr, das ersehnte Lebensglück zu verpassen.

Dieses Buch ist eine Bereicherung für alle professionellen Helfer und für alle Lebensgenießer oder für die, die es einmal werden möchten. Es ist leicht lesbar und mit seinen 137 Seiten eine schöne Lektüre für einen humorvollen Blick auf unsere verrückte Welt.

M. Lauterbach: Gesundheitscoaching. Strategien und Methoden für Fitness und Lebensbalance im Beruf.
Heidelberg: Carl-Auer-Systeme Verlag, 2005.
ISBN: 978-3-89670-497-9; 155 Seiten, 34 Abb.; € 29,95.

Der Autor versteht den Begriff Gesundheitscoaching als Modell zur Zusammenführung des systemischen Coachings mit der Vorstellung von Gesundheit in einem ganzheitlichen Sinne. Erkenntnisse aus Verhaltensmedizin, Psychoneuroimmunologie, Stressforschung und Ernährungswissenschaften sowie medizinische Erfahrungen zu Faktoren von Krankheit und Gesundheit wurden zusammengetragen und in ein Konzept für Gesundheitscoaching im Einzelsetting entwickelt. Zielgruppe der Angebote sind Einzelne, die Lebens- und Arbeitsstil verändern wollen sowie Organisationen und Unternehmen, die die Gesundheitsthematik im Arbeitsprozess ausbauen wollen.

Die Ausarbeitung des Konzeptes mit allen Facetten zum Thema Gesundheit und die detaillierte Beschreibung der Methoden und Instrumente richten sich an Fachleute, die als Coach arbeiten. Da Coaching häufig in Situationen angefordert wird, in denen der Klient oder seine Umgebung Grenzen seiner Kompetenzen oder des Selbstmanagements erfahren, sind gesundheitliche Risiken fast zwangsläufig eine Begleiterscheinung der Probleme mit gravierenden Folgen. Hier nun setzt das Gesundheitscoaching an, das die Gesundheitsrisiken in den Fokus nimmt und mit dem Klienten Möglichkeiten zur Hilfe auf körperlicher, seelischer, spiritueller und sozialer Ebene erarbeitet.

Im ersten Teil des Buches wird der Leser mit der dem Konzept zugrunde liegenden Theorie konfrontiert. Dieser Teil des Buches enthält eine ausführliche Analyse und Beschreibung der heute stark veränderten Lebens- und Arbeitsbedingungen, die zu einem Ungleichgewicht zwischen den mentalen und physischen Anforderungen einerseits und den Leistungsvoraussetzungen und verfügbaren Ressourcen der Klienten andererseits, führen. Gesundheitscoaching wird daher als eine notwendige Entwicklung und Erweiterung zu den bisherigen systemisch orientierten Coachingmethoden verstanden. Im zweiten Teil wird die methodische Umsetzung ausführlich beschrieben und mithilfe von Beispielen veranschaulicht. Im dritten Teil werden Standardsituationen aufgezeigt, in denen Gesundheitscoaching als Ergänzung zum „klassischen Coaching” notwendig und sinnvoll erscheint. In diesem Teil werden Methoden dargestellt, die sich für spezifische Fragestellungen bewährt haben. Beide Teile enthalten eine Fülle von Fallbeispielen, Bildern und Grafiken, die den Coachingprozess veranschaulichen und konkretes Handwerkszeug bieten.

Am Ende des Buches bringen zwei Autorinnen und zwei Autoren jeweils einen Gastbeitrag aus ihrem eigenen Arbeitsgebiet. Diese Aufsätze sind für den Leser sehr interessant, da sie aus der Praxis heraus die Sicht auf den Gesamtprozess beschreiben. Für den Leser, der sich grundsätzlich mit allen Fragen, Aspekten und Hypothesen von Gesundheit und Krankheit, Lebenssinn und Stressbewältigung in Verbindung mit dem Arbeitsprozess beschäftigt, bietet das Buch eine Fülle von Anregungen. Der Praktiker wird sich in den vielen Beispielsituationen wiederfinden und wertvolle Hinweise für die eigene Vorgehensweise erhalten.

U. Bartmann: Laufen und Joggen für die Psyche – Ein Weg zur seelischen Ausgeglichenheit.
Tübingen: dgvt-Verlag, 2005.
ISBN-10: 3-87159-056-8; 128 Seiten; € 11,00.

Der Autor, der selbst den Weg vom „Bewegungsmuffel” zum begeisterten Läufer gegangen ist, bietet in diesem Buch eine gelungene und einladende Anleitung zum eigenständigen Lauftraining. Neben verständlich geschriebenen wissenschaftlichen und biophysiologischen Erklärungen sportlicher Aspekte, finden sich schlüssige Verknüpfungen zum emotionalen und psychischen Kontext. Die körperlichen Auswirkungen des Joggens werden ebenso beschrieben und erläutert, wie persönlichkeitspsychologische Aspekte und der Effekt der seelischen Ausgeglichenheit. Bartmann stellt unterschiedliche Laufprogramme kurz vor, verweist jedoch immer wieder auf individuelle Unterschiede. Es gelingt ihm auf diese Weise, den oftmals hinderlichen Leistungsdruck auszuschließen, der es besonders Laufanfängern erschwert, konsequent sportlichen Aktivitäten nachzugehen.

Dem Autor ist es in diesem Buch gelungen, den Spaß am Laufen zu propagieren und Interesse am eigenständigen Ausprobieren zu wecken, ohne den drohenden Zeigefinger der „Verordnung sportlicher Aktivität, zur Prävention gesundheitlicher Beeinträchtigungen” heben zu müssen. Das Buch ist sehr verständlich geschrieben und bietet im Anhang sowohl ein heraustrennbares Laufprogramm sowie ein Laufprotokoll für die Hosentasche. „Laufen oder Joggen” ist für jeden „Noch-nicht-Jogger” geschrieben, der erste Schritte wagen möchte – unabhängig vom Alter, dem Geschlecht oder der Berufsgruppe. Dieses Buch kann sowohl im therapeutischen, sporttherapeutischen als auch privaten Kontext Anwendung finden.

S. Herpertz, M. de Zwaan, S. Zipfel (Hrsg.): Handbuch Essstörungen und Adipositas.
Heidelberg: Springer Medizinischer Verlag, 2008.
ISBN: 978-3-540-76881-4; 381 Seiten; € 59,95.

Handbuch der Essstörungen ist ein umfassendes und fundiertes Fachbuch. Es ist verständlich geschrieben und lädt durch seinen strukturierten und klaren Aufbau zum Lesen ein. Das Buch ist in zwei Abschnitte eingeteilt, die wiederum in logisch aufeinander aufbauende Kapitel gegliedert sind. Psychotherapeutische sowie medizinische Aspekte und Behandlungsansätze stehen gleichberechtigt nebeneinander und können sich auf diese Weise gut ergänzen. Hervorzuheben ist die Übersichtlichkeit (Kapitelverzeichnis, Griffregister). Kernaussagen sowie Diagnosekriterien, Definitionen und Zusammenfassungen am Textende, die sich deutlich vom Fließtext abheben, sind in beiden Abschnitten dieses Buches zu finden. Abbildungen, Tabellen sowie Merksätze unterstreichen die erläuterten Inhalte und tragen so zu einem besseren Verständnis bei.

Der erste Abschnitt des Buches ist betitelt mit der Überschrift Essstörungen. Beginnend mit der Klassifikation der bekannten Essstörungen, gehen die Autoren neben diagnostischen Kriterien nach ICD-10 und DSM-IV auch auf den gesellschaftlichen Wandel des Körperbildes sowie auf Anorexia nervosa und Bulimia nervosa im Erwachsenen- wie auch Kindes- und Jugendalter ein. Im folgenden Kapitel werden sowohl Körperbildstörungen als auch sonst eher zurückhaltend beschriebene Phänomene wie die Essstörungen bei Männern und der Zusammenhang mit Leistungssport thematisiert. Psychische sowie somatische Komorbiditäten, biologische wie auch medizinische Aspekte werden ausführlich behandelt. Im Kapitel zur Behandlung von Essstörungen findet der Leser einen ausführlichen Überblick sowohl über die Prävention von Essstörungen als auch über interdisziplinäre therapeutische Ansätze. Sowohl Aspekte der Familientherapie, der psychodynamischen Therapie, Verhaltenstherapie und der interpersonellen Therapie werden vorgestellt.

Der zweite Abschnitt befasst sich ausschließlich mit der Adipositas. Es werden sowohl genetische Aspekte als auch klinisch relevante Zusammenhänge mit ernst zu nehmenden chronisch-somatischen Erkrankungen, wie u. a. Diabetes, Hypertonie und Hyperurikämie diskutiert. Auch hinsichtlich der Behandlung von Adipositas werden dem Leser neben den Standards der Behandlung verhaltenstherapeutische Ansätze, sporttherapeutische Interventionen und medizinische Methoden vorgestellt.

Insgesamt liegt der Schwerpunkt der behandelten Essstörungen eindeutig auf der Thematik „Adipositas”. Anorexia nervosa und Bulimia nervosa werden im Kapitel „Essstörungen” zusammenfassend behandelt und in manchen Kapiteln nicht differenziert betrachtet.

Das vorliegende Buch eignet sich für Praktiker und forschende Kollegen gleichermaßen. Es ist in der Tat ein Nachschlagewerk und wertvoller Leitfaden für psychotherapeutisch und psychosomatisch arbeitende Ärzte und Psychologen.

A. Hilbert, W. Rief (Hrsg.): Adipositasprävention – eine interdisziplinäre Perspektive.
Bern: Verlag Hans Huber, 2006.
ISBN: 3-456-84324-0; 153 Seiten, € 24,95.

Die Zahl der adipösen Erwachsenen, aber auch der Kinder und Jugendlichen hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Daraus resultierend ergeben sich nicht nur internistische, sondern auch sozialmedizinische Konsequenzen. Adipositas hat sich mehr und mehr zu einem gesundheitspolitischen Thema entwickelt, welches interdisziplinärer Diskussion bedarf. Auch in den therapeutischen Kontext halten Interventionen zur Adipositasprävention Einzug. Die Herausgeber Hilbert und Rief bieten eine gute Zusammenfassung interdisziplinärer Perspektiven und Ansätze, basierend auf einem Fachsymposium, welches im Mai 2005 in Marburg stattfand. Autoren unterschiedlicher Fachrichtungen stellen einen kurzen Überblick ihre Ansätze dar. Sowohl Fragen und Ansätze zu ethnischen Überlegungen, wie auch zur Stigmatisierung, aber auch zur Genetik, zu Umweltfaktoren und zu psychosozialen Ursachen werden vorgetragen. Im Stil eines Tagungsbandes werden die einzelnen Themengebiete umrissen und bieten so eine fundierte Grundlage für daraus aufbauende Diskussionen.

Umfassende Erläuterungen oder Anleitungen für den Praxisalltag sind in diesem Band jedoch nicht zu finden. Auch hätte ein Beitrag aus dem medizinischen Fachbereich in diesem Band sicherlich eine komplementierende Funktion. Leider fehlt zudem ein Überblick verschaffendes Inhaltsverzeichnis mit entsprechender Fachbereichszuordnung der Autoren. So sind mitunter die Schreibstile einzelner Kapitel irritierend, bis der Leser am Ende des Bandes ein Autorenverzeichnis mit Fachbereichszuordnung findet, um dann festzustellen, dass beispielsweise die „geplante Neuregelung im Bereich der Gendiagnostik und der Prävention im Hinblick auf eine genetische Befundung der Adipositas” aus juristischer Perspektive verfasst ist.

Das vorliegende Buch ist primär für Wissenschaftler unterschiedlicher Fachgebiete geschrieben, die sich mit dem Thema der Adipositasprävention auseinandersetzen möchten. Es ist weniger für den Praxisalltag als vielmehr für forschende Kollegen gedacht. Auch ist dieses Buch keine Selbsthilfelektüre für Laien.

Z. Cooper, C. G. Fairburn, D. M. Hawkler: Kognitive Verhaltenstherapie bei Adipositas. Ein Manual in neun Behandlungsmodulen.
Stuttgart: Schattauer, 2008.
ISBN: 978-3-7945-2543-0; 240 Seiten; € 49,95 (mit CD-Rom „Informations- und Arbeitsblätter”).

Die drei ausgewiesenen Essstörungsexperten liefern anhand dieses kognitiv-behavioralen Manuals ein praxisnahes und übersichtliches Behandlungskonzept für Patienten mit Adipositas und Übergewicht mit dem Ziel einer langfristig anhaltenden Gewichtsstabilisierung. Der Ansatz der Autoren unterscheidet die erste Phase der Gewichtsreduktion (Modul 1–8) und die zweite Phase der Gewichtsstabilisierung (Modul 9). Es werden detaillierte Informationen und therapeutische Interventionsmöglichkeiten zum Umgang mit den für diese Patientengruppe typischen Hindernissen wie z. B. Körperakzeptanzproblemen, unrealistischen Zielgewichtsvorstellungen oder Problemen der Disziplin in der Gewichtskontrolle und Veränderungsmotivation gegeben.

Eine kurze Beschreibung der Module soll einen Einblick in das Konzept ermöglichen, das zunächst für das einzeltherapeutische Setting über insgesamt 25 Sitzungen à 40–50 Minuten konzipiert wurde. Die ersten vier Behandlungsmodule beschäftigen sich mit der konkreten Gewichtsreduktion. Dort werden die notwendigen Ernährungsinformationen vermittelt, es wird die Arbeit mit Selbstbeobachtungsprotokollen eingeführt und die Thematik einer aktiveren Lebensführung wird aufgegriffen. Die Module 5–7 befassen sich mit möglichen kognitiven Blockaden bezüglich der Akzeptanz eines realistischen Zielgewichts und der Aufgabe des oftmals unrealistischen Wunschgewichts. Weiterhin werden hier andere wesentliche Ziele, wie ein größeres Selbstbewusstsein, Verbesserungen im zwischenmenschlichen Bereich und Verbesserung der körperlichen Fitness, direkt fokussiert. In Modul 8 werden Fragen der gesunden Ernährung auf lange Sicht behandelt. Die zweite Phase der Therapie wird mit Modul 9 eingeläutet und beschäftigt sich mit Schwierigkeiten einer langfristigen Gewichtskontrolle auch für die Zeit nach der Behandlung.

Dieses Buch ist allen ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten zu empfehlen, die mit übergewichtigen Menschen arbeiten. Es liefert wertvolle Arbeitsmaterialien und der Leser kann von den langjährigen Erfahrungen der Autoren im Umgang mit dieser Patientengruppe profitieren.

P. Waschburger, F. Petermann: Adipositas.
Göttingen: Hogrefe, 2008.
ISBN: 978-3-8017-1629-5; 133 Seiten; € 22,95.

Die dramatisch zunehmenden Prävalenzraten von Adipositas und Übergewicht, die bei Kindern und Jugendlichen laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zwischen 10,2 % und 13,9 % liegen, liefern den Hintergrund für das Anliegen der Autoren, einen Leitfaden zur Behandlung, Aufklärung und Schulung der betroffenen Kinder und Jugendlichen sowie ihrer Angehörigen zu entwickeln. Den Autoren ist es hierbei gelungen, in fünf Kapiteln einen umfassenden Überblick über den aktuellen Forschungsstand und über die Behandlungsleitlinien der Symptomatik zu geben. Sie vermitteln darüber hinaus in überschaubarer Form anhand von Fallbeispielen und praxisrelevanten Arbeitsmaterialien konkrete Interventionsmöglichkeiten für die Arbeit mit den Betroffenen.

Der Schwerpunkt des Leitfadens liegt auf Kapitel 2, in dem die 14 Leitlinien zur Diagnostik, Verlaufskontrolle, Behandlungsindikation und Therapiedurchführung komprimiert und dabei praxisnah vorgestellt werden. Sie basieren auf Ergebnissen nationaler und internationaler Fachgesellschaften und Arbeitsgruppen und sind somit auf dem aktuellem Stand. Hierbei wird z. B. der Exploration der Betroffenen und ihrer Angehörigen oder auch der Psychoedukation sowie Themen wie Interdisziplinarität, Testdiagnostik und dem Behandlungssetting Rechnung getragen.

Dieser Leitfaden richtet sich in fundiertem und gut lesbarem Stil an Fachpublikum in der Praxis. Jeder interessierte Leser erhält mit ihm eine Fülle von nützlichen Informationen über die Symptomatik und kann auf dieser Grundlage eine gute Therapieplanung durchführen.

A. Batra, G. Buchkremer: Tabakentwöhnung. Ein Leitfaden für Therapeuten.
Stuttgart: Kohlhammer, 2004.
ISBN: 3-17-017614-5; 139 Seiten; € 25,00 (mit CD-ROM).

Das vorliegende Handbuch ist als Anleitung für Ärzte, Psychotherapeuten oder Pädagogen gedacht, die Raucherentwöhnung durchführen. Das Konzept basiert auf einer Kombination aus VT-Selbstkontrollprogrammen und medikamentöser Unterstützung zur Nikotinsubstitution. Die psychotherapeutischen Handlungsempfehlungen werden durch detaillierte Empfehlungen zur medikamentösen Behandlung des Rauchers ergänzt. Basis für die Durchführung des Programms ist die Punkt-Schluss-Einstellung, d. h. die sofortige Tabakabstinenz, die für die Klienten Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme an dem Programm ist. Das Manual ist in drei Abschnitte unterteilt. In Teil A werden die theoretischen Grundlagen des Programms erörtert, Teil B beschreibt die praktische Umsetzung des Programms und Teil C beinhaltet die genaue Beschreibung der Ziele und der Vorgehensweise, unterteilt in sechs Behandlungseinheiten.

Die sehr genau beschriebene und hervorragend strukturierte Darstellung der einzelnen Sitzungen macht es dem Leser leicht, dem Leitfaden zu folgen und die einzelnen Schritte in seiner eigenen Praxis umzusetzen. Im letzten Teil des Manuals gehen die Autoren intensiv auf mögliche Probleme ein, die während der Behandlung entstehen können und geben kompetent Hilfestellung für die Bearbeitung dieser Probleme. Dem Manual beigefügt ist eine CD-ROM, die eine Fülle von Materialien zur Theorie wie zur praktischen Durchführung des Programms enthält.

Dieser Leitfaden zur Raucherentwöhnung ist ein gut strukturiertes Programm, das sehr detaillierte und klare Handlungsweisen enthält und dennoch genügend Raum für eigene Anregungen und Überlegungen lässt. Für Behandler, die verhaltenstherapeutisch orientiert sind, ist das Buch eine gute Basis für die eigene Arbeit in der Praxis.

C. B. Kröger, B. Lohmann: Tabakkonsum und Tabakabhängigkeit. Fortschritte der Psychotherapie – Manual für die Praxis.
Göttingen: Hogrefe Verlag, 2007.
ISBN: 978-3-8017-1828-2; 122 Seiten; € 19,95.

Der bekannte Aufbau und Stil der Reihe „Fortschritte der Psychotherapie” ist auch zuverlässig in diesem Heft zu finden. Neben wissenschaftlich fundierten ätiologischen und diagnostischen Hinweisen, wird dem Leser ein Überblick über Behandlungsansätze und mögliche Schwierigkeiten therapeutischen Arbeitens gegeben. Tabellen, Abbildungen sowie stichwortartige Zusammenfassungen am Seitenrand in den jeweiligen Kapiteln, vereinfachen ein gezieltes Nachschlagen, das insbesondere im Praxisalltag den Griff zur Fachlektüre erleichtert. In Fallkasuistiken werden exemplarisch Behandlungsverläufe dargestellt. Im Anhang befinden sich, wie gewohnt – und fast schon bei dieser Reihe erwartet – neben einer Karte zur Verhaltensanalyse des Rauchens sowohl ein „Leitfaden zur Exploration” als auch ein Leitfaden zu „Gesprächsprinzipien für den Erstkontakt”.

Das Buch eignet sich aufgrund der fachspezifischen Sprache und der deutlich wissenschaftlichen Orientierung nicht als Selbsthilfelektüre für Laien. Im therapeutischen Kontext bietet es jedoch Anregungen und Arbeitsmaterialien, die zusammen mit den Patienten erarbeitet werden können, wie beispielsweise ein Screeningfragebogen zum Rauchverhalten und eine „Motivationsleiter”. „Tabakkonsum und Tabakabhängigkeit” aus der Reihe Fortschritte der Psychotherapie richtet sich an Therapeuten, die im beruflichen Kontext mit Rauchverhalten ihrer Patienten konfrontiert sind. Es bietet einen fundierten Überblick und die Möglichkeit eines schnellen Nachschlagens im Praxisalltag. Das Inhaltsverzeichnis ist zu diesem Zweck sehr detailliert, aber dennoch übersichtlich gestaltet.

Korrespondenzadressen:

Dipl.-Psych. Kristin Dörner

Psychologische Psychotherapeutin (VT), DBT-Therapeutin

Dipl.-Psych. Katharina M. Gladsch

Psychologische Psychotherapeutin (VT), Systemische Therapeutin und Supervisorin
ParkKlinik Bad Bergzabern
Rehabilitationszentrum für Psychosomatik und Verhaltensmedizin

Kurtalstraße 83–85

76887 Bad Bergzabern

Email: tinedoerner@gmx.de

Email: K.M.Gladisch@gmx.de