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DOI: 10.1055/a-2381-8661
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
in der 4. Ausgabe unserer Zeitschrift, widmen wir uns einem Grenzgebiet, das aus heutiger Sicht nicht mehr wegzudenken ist und die Diagnostik und Therapie unseres Arbeitsbereiches enorm vorangebracht hat. Als Konrad Wilhelm Röntgen 1895 die Röntgenstrahlen entdeckte und beschrieb war unklar, welch wichtige Entwicklung er hier tätigte und somit die gesamte Medizin revolutionierte. Schnell wurde klar, dass diese Methode ein unverzichtbares Werkzeug in der Diagnostik der Wirbelsäulenerkrankungen werden sollte. Nachdem das Stammskelett in unglaublich exzellenter Weise radiologisch dargestellt werden konnte, mussten erst die Kontrastmittel entwickelt werden, um im Bereich der Wirbelsäule auch den Duralschlauch und seinen Inhalt zur Darstellung zu bringen.
Hiermit war dann ein weiterer Meilenstein gesetzt. Es folgte die konventionelle Tomographie bevor in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts die Computertomographie als nächster bahnbrechender Schritt die Diagnostik und Therapie der WS-Erkrankungen voranbrachte.
Wenige Jahre später, nahm die Kernspintomographie Ihren Einzug in die Diagnostik und lieferte nun erstmals Möglichkeiten, Weichteilstrukuren in allen Ebenen des Raumes zur Darstellung zu bringen.
Heute sind diese Methoden aus der täglichen Praxis nicht mehr wegzudenken und werden von uns mit einer großen Selbstverständlichkeit regelmäßig genutzt.
Die Entwicklung geht weiter und so haben sich die genannten Techniken verfeinert und sind weiter optimiert und miteinander kombiniert worden.
Diesem Feld der innovativen Methoden in den verschiedenen Bereichen der bildgebenden Diagnostik soll sich diese 4. Ausgabe widmen.
So wird der Stellenwert der Positronen-Emissions-Tomographie durch die Nuklearmediziner der JWG-Universität Frankfurt am Main in verständlicher Form zur Darstellung gebracht. Der Stellenwert der DXA versus qCT wird kritisch beleuchtet und Fallstricke beider Methoden werden durch die Kollegen aus Chemnitz zur Darstellung gebracht. Die Radiologen der JWG-Universität Frankfurt beschreiben die Technologie des Dual-Energy CT, welches in Zukunft in der Lage sein wird, auch frische von älteren Verletzungen am Stammskelett zu differenzieren. Und schlussendlich dann der Beitrag aus der Neurochirurgie der Charité zur funktionellen Diagnostik von Wirbelsäulenerkrankungen in der MRT, einem ebenfalls neuen und vielversprechenden Feld, das uns zukünftig differentialindikatorisch weiterhelfen wird.
In der Summe, wie ich meine, ein sehr interessantes Schwerpunktheft, dass uns in Bezug auf schon etablierte und innovative, noch nicht ubiquitär vorhandene Technologien in der bildgebenden Diagnostik näherbringt.
Da die Therapie der Wirbelsäulenerkrankungen auch nicht zu kurz kommen soll, stellen der CME-Artikel zum „status quo“ der endoskopischen Bandscheibenchirurgie von Prof. Dr. C. Siepe, der interessante Fall von PD Dr. A. Zolal und die Rubrik „Referiert und kommentiert“ der Kolleginnen und Kollegen des Jungen Forums, ein gutes Gegengewicht zu der bildgebenden Diagnostik dar.
Ich danke allen Autoren, im Namen der Schriftleitung und des Thieme Verlages für ihre Unterstützung.
Ich wünsche Ihnen beim Lesen und Studieren viel Freude und freue mich, wie in jedem Jahr, auf einen erfolgreichen DWG Kongress in Hamburg und eine nachfolgende frohe Adventszeit. Im Namen der Schriftleitung und des Verlages wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start in das Jahr 2025.
Ihr
Michael Rauschmann
Publication History
Article published online:
21 October 2024
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