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(Quelle: Kirsten Oborny/Thieme)

Gesundheitsbranche in der Krise

Die Lage in der Gesundheitsbranche spitzt sich zu. Seit Beginn 2022 haben laut Deutscher Krankenhausgesellschaft (DKG) 56 Kliniken Insolvenz angemeldet. Für das laufende Jahr rechnet die DKG mit bis zu weiteren 80 Insolvenzen. Bei diesem kalten Strukturwandel kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch für die flächendeckende Versorgung relevante Häuser betroffen sind. Auch bei Pflegeeinrichtungen sieht es nicht besser aus. Im Jahr 2023 haben zahlreiche Betreiber von Pflegeheimen wie Dorea oder Convivo Insolvenz angemeldet. Insgesamt wurden 783 Pflegeeinrichtungen in 2023 geschlossen oder befanden sich im Insolvenzverfahren. Besonders alarmierend: Davon sind knapp 20 000 vollstationäre Pflegeplätze betroffen.

Dafür verantwortlich sind unter anderem gestiegene Energiekosten, unzureichende Refinanzierung der Kostensteigerung, aber auch Personalmangel. Zudem belastet die Branche die nach wie vor ausbleibende Umsatzerholung nach der Corona-Pandemie. Kliniken kommen zudem durch die mangelnde Finanzierung der Investitionskosten seitens der Bundesländer in Schieflage.

Kommentar

Peter Koch Geschäftsführer Gaggenauer Altenhilfe

Hauptursache für die Pleitewelle in Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten ist der eklatante Personalmangel. Ohne Personal, keine Betreuung, ohne Betreuung keine wirtschaftliche Auslastung des Betriebes. Das gilt im Übrigen auch für Kliniken, die teilweise Stationen schließen müssen, weil das Pflegepersonal fehlt. Ein Problem, das nicht erst seit gestern besteht, bislang jedoch gerade von der Politik nicht ausreichend wahrgenommen wurde. Wir brauchen endlich tragfähige Reformen – für die Kliniken genauso wie in der Altenpflege. Die Versorgung der Alten und Pflegebedürftigen darf kein Geschäftsmodell für Investoren und große Ketten sein.

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Article published online:
23 May 2024