Mitochondriopathie

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

liebe Leserinnen, liebe Leser,

unter Mitochondriopathie versteht man eine Funktionsstörung der mitochondrialen Atmungskette, wobei es sich um eine sehr heterogene Erkrankungsgruppe handelt. Diese kann sich über viele verschiedene Symptome äußern, die meist mehrere Organsysteme betreffen. Da Mitochondrien vor allem für die Bereitstellung von Energie in Form von ATP zuständig sind, zählen massive Schwäche, Müdigkeit und Ähnliches zu den Kardinalsymptomen. Betroffen sind vor allem Organe, die auf einen hohen Energiebedarf angewiesen sind, wie zum Beispiel die Skelett- und Herzmuskulatur, das ZNS und die Netzhaut, aber auch die Leber oder das endokrine System.

Noch vor nicht allzu langer Zeit ging man davon aus, dass es sich bei Mitochondriopathien um seltene Erbkrankheiten im Genom dieser sogenannten Kraftwerke der Zellen handeln würde. Mittlerweile weiß man aber, dass mitochondriale Funktionsstörungen auch erworben werden können, wobei die Ursachen vielfältig sind. Hierzu zählen vor allem oxidativer und nitrosativer Stress, Umweltgifte und chronische Infektionen. Außerdem können psychischer Stress, Instabilitäten der HWS und Medikamente potenzielle Auslöser sein.

Eine wesentliche Beteiligung der mitochondrialen Schädigung kann bereits für einige Erkrankungen als gesichert angesehen werden, hierzu zählen unter anderem Morbus Alzheimer und Parkinson, Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Die Behandlung von Mitochondriopathien ist eine Domäne der Orthomolekularen Medizin.

Diese Ausgabe der Erfahrungsheilkunde möchte Ihnen die Grundlagen der Mitochondriopathie näherbringen und einen verständlichen Zugang zu dieser faszinierenden, aber auch sehr komplexen Thematik liefern.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Robert Schmidt

Publication History

Article published online:
09 April 2024