Geriatrie up2date 2024; 06(02): 129-144
DOI: 10.1055/a-2250-9068
Neurologie und Psychiatrie

Biomarker und Bildgebung in der Diagnose von Demenzen

Chi-un Choe
,
Holger Jahn

Die Anzahl Demenzkranker nimmt aufgrund des demografischen Wandels in Deutschland stetig zu und wird im Jahr 2050 fast 3,2 Millionen Menschen betragen. Bisher diente die Diagnostik bei der Demenz insbesondere dem Ausschluss von Differenzialdiagnosen, da die therapeutische Konsequenz durch lediglich symptomatisch wirksame Medikamente limitiert war. Die Entwicklung von therapeutischen Antikörpern wird spezifische Biomarker in der klinischen Routine unabdingbar machen. In den letzten Jahren gibt es deshalb eine Entwicklung von einer rein klinisch-symptomatologischen Diagnosestellung hin zu einer biomarkerbasierten Einteilung.

Kernaussagen
  • Die verfügbaren und gut etablierten Biomarker im Liquor ermöglichen bereits eine spezifische diagnostische Einteilung der Alzheimer-Demenzen.

  • Spezifische Biomarker für andere Demenzformen sind aktuell noch unzureichend charakterisiert.

  • Auch die Bildgebung spielt aufgrund eingeschränkter Verfügbarkeit von spezifischen nuklearmedizinischen Untersuchungen aktuell noch eine untergeordnete Rolle bei der Diagnosestellung.

  • In der Zukunft werden auch im Blut bestimmbare Biomarker und die Verfügbarkeit von Antikörpertherapien die Bedeutung von Biomarkern für die klinische Routine wesentlich mitbestimmen.

  • In der Zukunft werden auch im Blut bestimmbare Biomarker die Diagnosestellung und Verlaufsuntersuchungen von Demenz-Patienten erleichtern.

  • Die Verfügbarkeit von Antikörpertherapien wird die Bedeutung von Biomarkern für die klinische Routine wesentlich mitbestimmen.



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Article published online:
26 April 2024

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