Phlebologie 2024; 53(01): 42-43
DOI: 10.1055/a-2231-5131
Gesellschaftsnachrichten
Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie und Lymphologie

65. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie und Lymphologie in Duisburg

Phlebologie, Lymphologie & Ruhrgebiet im Wandel

Vom 6.–9. September 2023 haben wir uns erstmals als Deutsche Gesellschaft für Phlebologie und Lymphologie in Duisburg getroffen.

Mit knapp 1000 Teilnehmern – 150 Teilnehmer am Crashkurs und Update Phlebologie schon am Vorkongresstag –, gut besuchten Hands-On-Workshops, einem rappelvollen Weiterbildungsforum und sehr gut besuchten Firmensymposien war die Jahrestagung eine rundum gelungene Veranstaltung.

Die Kongresspräsidenten Prof. Dr. Bruno Geier, Dr. Meike Finkenrath und Dr. Dr. René Hägerling ([Abb. 1]) haben neben einem ausgewogenen phlebologischen Programm auch ein breites lymphologisches Vortrags- und Workshop-Angebot präsentieren können. Daneben konnten fächerübergreifende Sitzungen, wie z.B. die Sitzungen „Junge Lymphologie und Phlebologie“ und „Grenzgebiete der Lymphologie und Phlebologie“, angeboten werden.

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Abb. 1 Unsere „Präsidenten": Prof. Dr. Tobias Görge, Prof. Dr. Bruno Geier, Dr. Dr. René Hägerling, Dr. Meike Finkenrath, PD Dr. Dominic Mühlberger. Quelle: Deutsche Gesellschaft für Phlebologie und Lymphologie [rerif].

Das Motto „Phlebologie, Lymphologie & Ruhrgebiet im Wandel“ spiegelt wunderbar die Grundsituation in der Phlebologie und Lymphologie wider – die Forschung an und die Entwicklung von Ursachen, Diagnostik und Therapieoptionen befinden sich in einem stetigen Wandel. Diese Weiterentwicklung schult sowohl Ärzte als auch Therapeuten und das Pflegepersonal. Immer wieder muss umgedacht werden, um neue Ziele erreichen und Erwartungen erfüllen zu können. Dies ist ohne innovativ denkende und handelnde Akteure, die zum Wandel bereit sind, nicht möglich.

Der Crashkurs und das Update Phlebologie machten den Auftakt in bewährter Form, organisiert von Frau PD Dr. Pannier und Prof. Dr. Görge. Mit 150 Teilnehmern bereits am „Vorkongresstag“ konnte der aktuelle Wissensstand der Phlebologie und Lymphologie präsentiert und zur Diskussion gestellt werden. Es wurde wieder ein Phlebo-Start-up durchgeführt, das sich primär an Studierende wendet. Die Referenten konnten interessierten angehenden Medizinern Grundlagen der phlebologischen Diagnostik und Therapie vermitteln, praktische Übungen rundeten das Programm ab. Ermöglicht wurde dieses Ausbildungsformat wieder von der Fa. Sigvaris.

Das in den vergangenen Jahren bewährte Konzept des „aktiven wissenschaftlichen Beirats“ hat sich auch in diesem Jahr wieder bewährt. Die Organisation einzelner wissenschaftlicher Sitzungen in den jeweiligen Spezialgebieten der Vorsitzenden hat dazu beigetragen, dass ein breit gefächertes Programm gestaltet werden konnte. Mal waren die Sitzungen von Kurzreferaten geprägt, mal waren Sitzungen von Grundsatzreferaten gekennzeichnet, die den wissenschaftlich aktuellen Status quo eines Themas präsentierten. Viele junge Kollegen besuchten erstmals die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie und Phlebologie, ein schönes Indiz dafür, dass die gezielte Nachwuchsarbeit der Gesellschaft Früchte trägt.

Die Jahrestagung der DGPL lebt vom interdisziplinären Austausch, der durch die Teilnahme anderer wissenschaftlicher Fachgesellschaften gewährleistet wird. So fanden Kooperationssitzungen mit den Kollegen von DGA und DGG, das Update Wundmanagement – gemeinsam organisiert mit AG Pflege und zertifiziert von der ICW – und eine internationale Sitzung statt.

Dr. Giovanni Mosti wurde im Rahmen der Ratschow-Sitzung die „Ratschow-Medaille“ verliehen ([Abb. 2]). Sein Festvortrag zum Thema „Modern compression concepts in venous leg ulcers“ unterstrich einmal mehr die Bedeutung der Kompressionstherapie.

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Abb. 2 Verleihung der Ratschow-Medaille an Dr. Giovanni Mosti durch Prof. Dr. Eberhard Rabe (Vorsitzender des Curatoriums Angiologiae) und Frau Patrizia Schaub (Bauerfeind AG). Quelle: Deutsche Gesellschaft für Phlebologie und Lymphologie [rerif].

Das Weiterbildungsforum am Donnerstagvormittag war sehr gut besucht und bot den „jungen Medizinern“ die Möglichkeit, einen ersten Einblick in phlebologische und lymphologische Diagnostik und Therapie zu erhalten. Darüber hinaus standen mit den Vorsitzenden und Referenten kompetente Diskussionspartner zur Verfügung.

An allen 3 Kongresstagen waren die „ask the experts“-Sitzungen früh um 8 Uhr gut besucht. Die Möglichkeit, Experten zu allen Themen, die Phlebologen und Lymphologen in der Praxis beschäftigen, persönlich zu befragen und vor allem über eigene Erfahrungen und Fälle zu diskutieren, wurde gut angenommen.

Darüber hinaus wurde den täglichen Problemen des Praxisalltags reichlich Platz eingeräumt: So gab es wissenschaftliche Sitzungen zum Themenfeld Kompression, die Sklerosierungstherapie wurde behandelt und der große Raum der operativen und endoluminalen Therapie fand in zahlreichen Sitzungen Berücksichtigung. Venenerhaltende Therapiekonzepte bei der Stammvarikose konnten erläutert werden, ebenso wie die Thrombosetherapie. Im „Interessanten Fall“ wurden Situationen aus dem Praxis- und Klinikalltag geschildert und ausführlich diskutiert.

Dies ist nur ein kleiner Abriss der Inhalte der 65. Jahrestagung. Neben den angebotenen wissenschaftlichen Inhalten lag ein Schwerpunkt in der Weiterbildung: Weiterbildungsforum, Vertiefungskurs zum Phlebologieassistenten, Hands-On-Kurse und zertifizierte Pflegefachtagung – um nur einige Aspekte zu nennen.

44 ausstellende Firmen konnten die Innovationen in der fachgebundenen Medizintechnik und der Pharmakologie begleiten und so unseren Besuchern auch auf diesem Gebiet aktuelles Wissen vermitteln ([Abb. 3]). In Duisburg waren die Wege kurz, was intensive Dialoge und eine familiäre Atmosphäre bedeutete. Wie immer stellte der Kongress die Plattform für Ehrungen und Preisverleihungen dar.

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Abb. 3 Impressionen aus der Industrieausstellung. Quelle: Deutsche Gesellschaft für Phlebologie und Lymphologie [rerif].
  • Bauerfeind Doktorandenprogramm

Marina Granin, Universitätsklinik Greifswald – Wirksamkeit und Verträglichkeit von Ulcus-Kompressionsstrümpfen in Abhängigkeit von der Strumpflänge

  • Juzo-Forschungspreis Phlebologie

Dr. med. Carmen Dietrich, Universitätsklinik Heidelberg – Kompressionstherapie nach endovenöser Laserablation (EVLA): Patienten-Compliance und Auswirkungen auf das klinische Outcome

  • Kreussler Travel Awards

Dr. Ahmed Mashhour, Bad Herfeld – Das Beckenvenensyndrom kennt keine Altersgrenze. So die Embolisation der Vena Ovarica

Carolin Mitschang, Münster – Sklerotherapie einer seltenen kutanen, genetisch bedingten glomuvenösen Malformation unter Diaphanoskopie

  • Várady-Vortragspreis

A. Flor, Wien – Behandlung ektatischer Venen des Handrückens und des Unterarms

Zum Abschluss noch der herzliche Dank an alle, die zum Gelingen der 65. Jahrestagung der DGPL beigetragen haben – dem wissenschaftlichen Beirat, den aktiven Referenten und Vorsitzenden, der unterstützenden Industrie, ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich wäre, den Musikern des Rahmenprogramms, den vielen hilfsbereiten und freundlichen Hostessen, der Technik, der Kongressorganisation und dem zuarbeitenden Service und vor allem den 3 Kongresspräsidenten.



Publication History

Article published online:
12 February 2024

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