OP-Journal 2024; 40(01): 59-60
DOI: 10.1055/a-2210-4513
Mitteilungen aus der AO

Begleitverletzungen des hinteren Tibiakantenfragmentes bei Tibiaschaftspiralfrakturen: eine biomechanische Untersuchung des Verletzungsmechanismus

Leonard Lisitano

Fragestellung und Hintergrund

In einer retrospektiven Studie konnte eine statistisch hochsignifikante Häufung von begleitenden Frakturen des hinteren Tibiakantenfragmentes (Volkmann) bei Tibiaschaftspiralfrakturen mit einem Verlauf im a.–p. Röntgen von proximal-lateral nach distal-medial gezeigt werden [1]. Diese begleitenden Frakturen können im konventionellen Röntgen nicht zuverlässig erkannt werden, sind jedoch klinisch hoch relevant [2].

Als zugrunde liegender Unfallmechanismus wird eine Innenrotation des Fußes unter Belastung des Beins angenommen (Ausschluss von Eversion). Hierbei kommt es – je nach Drehrichtung (innen vs. außen) – zu dem oben beschriebenen Frakturverlauf. Es wird angenommen, dass die begleitenden Frakturen des hinteren Tibiakantenfragmentes durch einen Zug der hinteren Syndesmose verursacht werden (knöcherner Ausriss).

Um diese Hypothese zu überprüfen, wird eine biomechanische Studie an Humanpräparaten durchgeführt.



Publication History

Article published online:
05 April 2024

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  • Literatur

  • 1 Lisitano L, Mayr E, Rau K. et al. Accompanying injuries in tibial shaft fractures: how often is there an additional violation of the posterior malleolus and which factors are predictive? A retrospective cohort study. Eur J Trauma Emerg Surg 2022; 48: 3171-3176 DOI: 10.1007/s00068-021-01866-y.
  • 2 Lisitano L, Röttinger T, Wiedl A. et al. Plain X-ray is insufficient for correct diagnosis of tibial shaft spiral fractures: a prospective trial. Eur J Trauma Emerg Surg 2023; DOI: 10.1007/s00068-023-02285-x.