Pneumologie 2024; 78(03): 147-148
DOI: 10.1055/a-2196-8395
Pneumo-Fokus

COVID-19: Risikofaktor Luftverschmutzung

Contributor(s):
Susanne Krome

Bei COVID-19 gibt es noch viel zu lernen. Forschende suchen u.a. nach modifizierbaren Einflussfaktoren, die sich auf die Infektionsraten, Hospitalisierungen und Mortalität auswirken. In der landesweiten dänischen Kohortenstudie beeinflusste die längerfristige Exposition mit schädlichen Luftbestandteilen die Verläufe signifikant.

Fazit

Die längerfristige Belastung mit schädlichen Luftbestandteilen unterhalb der europäischen Grenzwerte begünstigte schwere COVID-19-Verläufe. Verschiedene molekulare Mechanismen werden diskutiert: u.a. die Heraufregulierung von ACE-2-Rezeptoren und proinflammatorischen Transkriptionsfaktoren, eine reduzierte mukoziliare Clearance, geringere Makrophageneinwanderung und gestörte Funktion natürlicher Killerzellen. Die Verschiebung der adaptiven Immunantwort von einer antiviralen Reaktion zu einer allergischen/antibakteriellen Response könnte die virusinduzierte Gewebeschädigung und Inflammation aggravieren und multiple Organschäden provozieren. Die Beobachtung, dass Menschen in niedrigen Einkommensgruppen und ≥4 Personen im Haushalt öfter betroffen waren, läge an der stärkeren Virusexposition, z.B. auch durch Beschäftigungsverhältnisse, die selten die Arbeit im Homeoffice zuließen, meint die Studiengruppe.



Publication History

Article published online:
28 February 2024

© 2024. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany