Z Orthop Unfall
DOI: 10.1055/a-2188-3398
Originalarbeit

Operative Behandlung von Patienten mit Iliosakralgelenksyndrom: Vergleichsstudie zweier Implantate

Article in several languages: deutsch | English
Theresa Splitt
1   Klinik für Wirbelsäulenchirurgie, Krankenhaus Mechernich, Mechernich, Deutschland
,
Robert Pflugmacher
1   Klinik für Wirbelsäulenchirurgie, Krankenhaus Mechernich, Mechernich, Deutschland
,
Osama Soliman
1   Klinik für Wirbelsäulenchirurgie, Krankenhaus Mechernich, Mechernich, Deutschland
,
Hany Mohamed Abd Allah
2   Orthopedic and Spine Surgery, Wadi el Neel Military Hospital, Kairo, Ägypten
,
Rudolf Hering
3   Klinik für Anästhesie, Kreiskrankenhaus Mechernich GmbH, Mechernich, Deutschland (Ringgold ID: RIN39854)
,
Adnan Kasapovic
4   Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland (Ringgold ID: RIN39062)
,
Philip Rössler
5   Orthopädie, Gelenkzentrum Mittelrhein, Koblenz, Deutschland
,
Ernst M. W. Koch
4   Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland (Ringgold ID: RIN39062)
6   mdm, Alsbach, Deutschland
,
Rahel Bornemann
4   Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland (Ringgold ID: RIN39062)
› Author Affiliations

Zusammenfassung

Einleitung

Die Behandlung von Patienten mit ISG-Dysfunktion ist aufgrund der multifaktoriellen Schmerzursachen und vielfältigen Probleme bei der Abklärung schwierig. Die Behandlung umfasst physikalische Therapie, Kortikosteroide, Prolotherapie, Hochfrequenzdenervation und Iliosakralgelenkfusion. Eine neue Option für die operative Behandlung von ISG-Dysfunktionen stellt das Torpedo-Implantatsystem dar. Für eine sichere Fusion werden nur 2 Implantate benötigt, die in Längen von 30–50 mm angeboten werden. Das neue Implantatsystem wurde in Pilotstudien auf Wirksamkeit und Biokompatibilität mit guten Resultaten geprüft. Zur weiteren Dokumentation für das Torpedo-Implantatsystem wurde eine Vergleichsstudie gegen das iFuse-System durchgeführt.

Material und Methoden

Es wurden 2 unterschiedliche Implantate verwendet: Gruppe 1: Deltacor Torpedo, Gruppe 2: iFuse-Implantate (Si-Bone). Die bei der Aufnahme und bei den nachfolgenden Kontrolluntersuchungen erstellten Daten (VAS, ODI, Opioidverbrauch) wurden in eine zu diesem Zweck eingerichtete Auswertungsdatei eingetragen. Als Nachuntersuchungstermine wurden 1 Monat, 3, 6 und 12 Monate postoperativ festgelegt.

Resultate

Es wurden die Daten von 65 Patienten vergleichend ausgewertet. Bei allen Vergleichen zeigten sich hinsichtlich der Unterschiede im Rückgang der Schmerzintensitäten nur sehr geringe Effektstärken, sodass unter klinischen Aspekten zunächst eine gleichwertige Wirksamkeit beider Methoden postuliert werden konnte. Die meisten Patienten beider Gruppen gaben an, vor der Operation Opioide zur Schmerzbehandlung eingenommen zu haben. Entsprechend dem Rückgang der Schmerzintensität konnte bereits nach der Operation bei einigen Patienten die Opioidbehandlung abgesetzt werden. Nach 12 Monaten verringerte sich die Zahl der mit Opioiden behandelten Patienten in Gruppe 1 auf 23% und in Gruppe 2 auf 17%. Die Erfolge der Fusionen mit beiden Verfahren lassen sich zusätzlich an einer Bilddokumentation belegen, aus der auch die Lage der Implantate deutlich erkannt werden kann. In keinem Fall war eine Lockerung festzustellen.

Diskussion

Insgesamt lässt die Auswertung dieser Studie das Resümee zu, dass beide Implantatsysteme erfolgreich zur Behandlung von Patienten mit ISG-Syndrom eingesetzt werden können. In weiteren Vergleichsstudien mit den vorgeschlagenen Auswertungsmethoden sollten die vorliegenden Resultate überprüft werden.



Publication History

Received: 05 October 2022

Accepted after revision: 05 October 2023

Article published online:
22 November 2023

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