Radiologie up2date 2024; 24(01): 41-59
DOI: 10.1055/a-2170-8165
Neuroradiologie

Interventionelle Schmerzbehandlung in der Radiologie

Interventional Pain Management in Radiology
Maximilian Rauch
,
Elke Hattingen

Schmerzen treten im Zusammenhang mit verschiedenen gut- und bösartigen Erkrankungen auf und sind oft schwierig zu behandeln. Bei vielen Patienten erfordern sie eine multidisziplinäre Herangehensweise. Interventionell-radiologische Techniken sind ein etablierter Teil der modernen Schmerztherapie und bieten eine Behandlungsoption bei Patienten, bei denen die konventionelle medikamentöse Schmerztherapie ausgeschöpft ist.

Abstract

Pain is a symptom that can be associated with both benign and malignant conditions. Pain treatment can be challenging and often requires a multidisciplinary approach. Radiologists play an important role in interventional pain management, which offers treatment options for patients who have not responded to conventional drug therapy. The article discusses established interventional radiology procedures for the diagnosis and treatment of pain, with a focus on the treatment of back pain.

Kernaussagen
  • Interventionell-radiologische schmerztherapeutische Eingriffe sind eine etablierte Ergänzung zur konservativen bzw. medikamentösen Schmerztherapie.

  • Injektionsbehandlungen an der Wirbelsäule können nicht nur therapeutisch zur Symptomlinderung, sondern auch diagnostisch zur Identifizierung von „Schmerzgeneratoren“ genutzt werden.

  • Bei Wirbelsäuleninterventionen werden unterschiedliche Zugänge, Materialien, Medikamentenkombinationen und -dosierungen genutzt, je nach Präferenz der Radiologin/des Radiologen.

  • Vertebroplastie und Kyphoplastie sind wirksame Verfahren bei schmerzhaften Wirbelfrakturen. Die Verfahren sollten allerdings nur bei konservativ nicht beherrschbaren Schmerzen und im interdisziplinären Konsens zur Anwendung kommen.

  • Die Ablation von Knochenmetastasen ist ein palliatives Verfahren, mit dem meist eine gute schmerzlindernde Wirkung erzielt werden kann. Bei einem Teil der Patienten wird auch eine lokale Tumorkontrolle erreicht.

  • Für Neurolysen und Ganglienblockaden gibt es keine einheitlichen Indikationen. Ihre Anwendung ist bei verschiedenen Schmerzzuständen möglich. Sie können auch zur Behandlung verschiedener Krankheitsbilder genutzt werden, die nicht mit Schmerzen assoziiert sind (z. B. bei Hyperhidrose).



Publication History

Article published online:
29 February 2024

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