Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2024; 19(01): 25-48
DOI: 10.1055/a-2101-5101
Grundlagen

Intraoperative Repositionstechniken bei Osteosynthesen von Extremitätenfrakturen

Yves Gramlich
,
Matthias Schnetz
,
Reinhard Hoffmann
,
Dankward Höntzsch

Die Planung und Durchführung einer die Weichteile schonenden Reposition von Frakturen langer Röhrenknochen ist häufig die größte Herausforderung in der Therapie und damit ein wichtiger Faktor für den Behandlungserfolg. Dieser Artikel stellt Grundprinzipien der Frakturreposition der Extremitäten dar und liefert zahlreiche anwendungsbezogene Vorschläge für deren Durchführung.

Kernaussagen
  • Extension und Distraktion in ihren verschiedenen Methoden sind entscheidende Mittel der Wahl für die Reposition.

  • Weichteilschonung hat oberste Priorität zur Vermeidung sekundärer Komplikationen und zur Begünstigung der Knochenbruchheilung.

  • Intramedulläre Verfahren, minimalinvasive (eingeschobene) Plattensysteme und geschlossene Repositionen können stabile und weichteilschonende Ergebnisse erbringen

  • Handwerkliche Tipps und Tricks sind hierzu meist hilfreich:

    • Bei der Präparation der Fraktur sollte die Darstellung der Frakturzone unter Ablösung des Periosts möglichst minimal gehalten werden, um die Durchblutung der Knochenfragmente zu schonen.

    • Die Durchblutung und die Knochenheilung sollten bei der Nutzung von Cerclagen respektiert werden.

    • Zur Reposition und Fixation kann der Fixateur externe genutzt werden.

    • Distraktoren und Plattenspanner sollten als Repositionsinstrumente nicht vergessen werden.

  • Je nach Fraktur kann eine Reposition in Achse und Länge bei geschlossener weichteilschonender Reposition der offenen anatomischen Reposition überlegen sein.

  • Die frühe postoperative Übungsbehandlung ist unerlässlich und eines der 4 Grundprinzipien der AO.



Publication History

Article published online:
09 February 2024

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