JuKiP - Ihr Fachmagazin für Gesundheits- und Kinderkrankenpflege 2023; 12(04): 140-141
DOI: 10.1055/a-2086-2735
Tipps und Trends

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Verkehrslärm erhöht das Risiko für Suizid

Swiss Tropical and Public Health Institute

Psychische Erkrankungen betreffen nahezu eine Milliarde Menschen weltweit und sind einer der Hauptgründe für Suizid. Eine Studie des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH) hat jetzt aufgezeigt, dass das Risiko für Suizid steigt, wenn Menschen hohem Verkehrslärm ausgesetzt sind. Dafür wurden Daten von 5,1 Millionen Erwachsenen in der Swiss National Cohort aus den Jahren 2001 bis 2015 analysiert. Die Untersuchung ergab, dass die Verkehrslärmbelastung am Wohnort mit einem höheren Suizidrisiko einhergeht. Jeder Anstieg des durchschnittlichen Straßenverkehrslärms zu Hause um 10 dB erhöht das Suizidrisiko um 4 Prozent. Auch ein Zusammenhang mit Bahnlärm konnte beobachtet werden, allerdings weniger stark ausgeprägt. Die beobachteten Ergebnisse erwiesen sich auch nach der Berücksichtigung weiterer Faktoren, darunter Luftverschmutzung, Begrünungsgrad im unmittelbaren Wohnumfeld und verschiedenen sozioökonomischen Daten, als solide. „Unser Gehirn registriert Lärm als Zeichen einer potenziellen Bedrohung und aktiviert die Kampf-oder-Flucht-Reaktion. Ständiger Verkehrslärm zu Hause kann dazu führen, dass man unruhig wird und den Stress nicht mehr bewältigen kann“, so Danielle Vienneau, Forscherin am Swiss TPH und leitende Autorin der Studie. Die Originalpublikation gibt’s online unter bit.ly/3Nh3nRZ.



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Article published online:
09 August 2023

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