Gelenk- und Muskelschmerzen nach Südostasienreise

Anamnese

Zwei Reiserückkehrer (männlich, 34 Jahre und weiblich, 40 Jahre) stellten sich 6 Wochen nach einer 6-wöchigen Urlaubsreise in Thailand aufgrund progredienter muskuloskelettaler Beschwerden des männlichen Reisenden in unserer Sprechstunde vor. Bereits während der Reise litt er für 1–2 Wochen unter diffusen Myalgien und Arthralgien. Nach einem beschwerdefreien Intervall von ca. 2 Wochen kam es zu einem Rezidiv der Beschwerden.

Bei Vorstellung klagte er über symmetrische, brennende Schmerzen der Handgelenke, Ober- und Unterschenkel. Die Schmerzen persistierten auch nachts und besserten sich unter einer Therapie mit Ibuprofen. Aufgrund einer symmetrischen Schwäche in beiden Beinen konnte er sich kaum bewegen. Der Körperstamm war nicht betroffen. Zusätzlich berichtete er von Kreislaufbeschwerden, Übelkeit, Fieber, Nachtschweiß und Fatigue. Er verneinte einen Hautausschlag, Durchfall und Weichteilschwellungen. Seine Reisepartnerin beklagte seit der Reiserückkehr eine allgemeine Abgeschlagenheit und ein „gelegentliches leichtes Ziehen in den Waden“. Im späteren Verlauf traten bei ihr leichte ziehende Schmerzen symmetrisch proximal in allen Extremitäten auf.

Risikofaktoren während der Reise waren bei beiden Reisenden der Konsum von nicht abgekochtem, ungefiltertem Flusswasser auf der kleinen Insel Ko Adang vor der Südwestküste Thailands (Straße von Malakka, [Abb. 1]) 1–2 Wochen vor Beginn der ersten Symptome und der Konsum von möglicherweise nicht ausreichend gegartem Schweinfleisch, Fischen und Meeresfrüchten nur beim männlichen Reisenden.

Abb. 1 Lage der Inseln Ko Adang, Thailand, sowie Pulau Tioman und Pulau Pangkor, Malaysia.

Publication History

Article published online:
07 February 2023

• Literatur

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