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DOI: 10.1055/a-1991-2942
Liebe Kolleginnen und Kollegen
der Winter neigt sich dem Ende zu. Mitte März sind die Tage schon genauso lange wie die Nächte. Im Moment haben wir wirklich spannende Zeiten, die wahrlich interessant sind. Neben COVID-19 haben wir mitten in Europa schon seit mehr als einem Jahr einen Krieg in der Ukraine, der unser Leben betrifft und unsere Aufmerksamkeit verlangt. Die Medizin steht in Deutschland nicht nur aus diesen Gründen vor riesigen, politischen Umbrüchen. Die Babyboomer gehen in Rente, die Zahl der alten und hochbetagten Patienten nimmt zu. Die Zahnheilkunde ist ein Teilgebiet der Medizin und steht mit beiden Füßen auf dem Boden der Wissenschaft. Auch in diesem Heft haben wir wieder für Sie einen Querschnitt ausgesucht.
Wir Zahnärzte gehören zu den Ärzten, die sehr häufig chirurgische Eingriffe vornehmen. Um eine solche Maßnahme vornehmen zu können, berücksichtigen wir den Gesundheitszustand des gesamten Patienten. Die Wissenschaft schreitet permanent weiter. Sie analysiert und bewertet neue Erkenntnisse. Was gibt es nun Neues in Bezug auf die Endokarditisprophylaxe? Diese wird heute anders bewertet, als noch vor einem Jahrzehnt. Wie handeln wir, wenn wir die neuen Erkenntnisse berücksichtigen? Sie lesen es in dem Artikel von Wolff. Das ist ein sehr eindringliches Beispiel dafür, dass wissenschaftliche Medizin nicht still steht, sondern einem permanenten Lernprozess unterliegt. Diese neuen Erkenntnisse setzen wir in unseren Praxen um, wenn wir up2date bleiben.
Dieser Gedanke führt uns zum Wurzelkanal. Unsere Patienten werden immer älter und damit auch immer kränker. Gleichzeitig behalten sie zum Glück immer mehr Zähne. Der Standpunkt, dass sich eine Wurzelkanalbehandlung beim alten oder sogar hochbetagten Patienten nicht mehr lohnt, ist schon lange obsolet. In diesem Artikel erfahren wir, welche vorsorgenden Maßnahmen wir bei bestimmten Grunderkrankungen ergreifen müssen. Wo müssen wir über eine antibiotische Abschirmung nachdenken oder die Nackenstütze entfernen, da sie magnetisch fixiert ist? Intrapulpale Kalzifikationen treten bei Patienten mit Niereninsuffizienz häufiger auf. Vielleicht erfährt der Patient erst durch unseren Hinweis, wie schwer erkrankt er ist. Sie sehen, auch hier therapieren wir keine Wurzelkanäle, sondern wir behandeln den ganzen Patienten. Das ist ganzheitliche Medizin! Auch hier treffen wir wieder auf die Bisphosphonate und ihre dentalen Probleme, die wir berücksichtigen müssen.
Von Neuner erfahren wir den aktuellen Stand in der Diskussion über die Entfernung der Weisheitszähne. Was wissen wir im Moment über dieses Kapitel der Zahnmedizin? Es ist spannend und zurzeit noch nicht geklärt. Wir bedanken uns bei Frau Neuner, dass sie uns über den aktuellen Stand der Diskussion informiert. Dadurch wird Ihr Wissensstand up2date.
Was sucht ein Kapitel über Zahnaufhellungen in einer wissenschaftlichen Zeitschrift? Die Bundeszahnärztekammer hat erreicht, dass die Zahnaufhellung keine kosmetische Behandlung ist, sondern in die Hände der Zahnmedizin gehört. Neben seiner charakteristischen Form ist ein typisches Merkmal des Zahnes seine Farbe. Ein dunkel verfärbter Frontzahn stört die Ästhetik sehr stark. Polidorou zeigt uns in diesem Artikel, wie wir mit den heute zur Verfügung stehenden Bleichmitteln Zähne sicher bleichen können. Wenn Sie diesen Artikel gelesen haben, wissen Sie, wie Sie dieses Verfahren zum Wohle Ihrer Patienten in Ihrer Praxis sicher anwenden können. Ferner wissen Sie, weshalb solche Maßnahmen nur von einem Zahnarzt angewendet werden können.
Wir wünschen Ihnen, dass wir Sie mit diesem Querschnitt über einige Teilgebiete der Zahnmedizin up2date gehalten haben. Wir behandeln keine Zähne, sondern die Zähne von Patienten.
Wissen macht Spaß und ist spannend.
Ihr Karl Rudolf Stratmann
Publication History
Article published online:
06 March 2023
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