Klin Monbl Augenheilkd 2024; 241(01): 88-94
DOI: 10.1055/a-1972-3275
Kasuistik

Eine Modifikation der inversen Membrana-limitans-interna-Lappentechnik ohne Einsatz schwerer Flüssigkeiten und Bauchlagerung

Article in several languages: deutsch | English
1   Klinik für Augenheilkunde, Goethe-Universität Frankfurt, Frankfurt am Main, Deutschland
,
Sophie-Christin Ernst
2   Augenklinik, Stadtspital Zürich, Schweiz
3   Spross Research Institute, Zürich, Schweiz
,
2   Augenklinik, Stadtspital Zürich, Schweiz
3   Spross Research Institute, Zürich, Schweiz
4   Klinik für Augenheilkunde, Semmelweis Universität, Budapest, Ungarn
,
Matthias Dieter Becker
2   Augenklinik, Stadtspital Zürich, Schweiz
3   Spross Research Institute, Zürich, Schweiz
5   Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Deutschland
,
2   Augenklinik, Stadtspital Zürich, Schweiz
3   Spross Research Institute, Zürich, Schweiz
6   Augenklinik, Universitätsspital Zürich, Universität Zürich, Schweiz
› Author Affiliations

Zusammenfassung

Der primäre Verschluss großer Makulaforamina ist nach wie vor eine Herausforderung, wobei verschiedene Varianten einer Operation mit einem inversen Lappen der Membrana limitans interna (MLI) beschrieben worden sind. In der vorliegenden retrospektiven interventionellen Fallserie eines einzelnen Zentrums präsentieren wir eine Lappentechnik mit minimaler postoperativer Lagerung. Acht Augen von 8 Patienten (4 Frauen und 4 Männer) unterzogen sich im Zeitraum zwischen Juli 2020 und März 2022 einer von demselben erfahrenen Chirurgen (FMH) durchgeführten 23-G-3-Port-Vitrektomie mit einem umgekehrten MLI-Lappen und einer 20%igen SF6-Endotamponade für ein durchgreifendes Makulaloch. Sieben Makulaforamina wurden als groß (> 400 µm) und eines als mittelgroß (250 – 400 µm) eingestuft. Der mittlere minimale Durchmesser betrug 638,0 µm ± 166,4 µm (Bereich: 353 – 851 µm). Der Verschluss des Makulaforamens wurde bei allen Patienten (8/8, 100%) mit einem einzigen Eingriff erreicht. Der mediane bestkorrigierte Visus (BCVA) verbesserte sich von 6/120 (Snellen; Bereich: Fingerzählung [FC]) bis 6/19) präoperativ auf 6/19 (Bereich: FC bis 6/9,5) nach der Operation ohne intra- oder postoperative Komplikationen. Die Technik des superioren invertierten MLI-Lappens scheint ein sicherer und erfolgreicher Ansatz für den primären Verschluss großer Makulaforamina zu sein. In weiteren Studien sollte die von uns vorgeschlagene Operationstechnik an einer größeren Population untersucht werden, möglicherweise als Weiterentwicklung ohne Einsatz einer Luft- oder Gasendotamponade.



Publication History

Received: 30 June 2022

Accepted: 19 October 2022

Article published online:
23 December 2022

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