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DOI: 10.1055/a-1968-7993
Was der Adipositaschirurg über die Psyche des Patienten wissen muss
Der Beitrag legt den Schwerpunkt auf die psychischen Aspekte, die mit einer adipositaschirurgischen Maßnahme bei Patienten zu berücksichtigen sind. Er soll darüber hinaus die Implementierung der S3-Leitlinie „Chirurgie der Adipositas und metabolischer Erkrankungen“ [1] unterstützen.
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Der Erfolg einer chirurgischen Adipositasbehandlung ist wesentlich von der Beteiligung der Patienten abhängig.
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Selbstwirksamkeit, Selbstwirksamkeitsüberzeugung und Motivation sind wichtige Voraussetzungen für die Adhärenz.
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Informationen allein reichen nicht aus, um beim Patienten eine Verhaltensänderung zu bewirken.
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Das Gesundheitsverhalten folgt bestimmten Mustern, die der aufklärende Chirurg kennen und berücksichtigen sollte. Eines dieser Muster ist das transtheoretische Verhaltensmodell. Rückfälle werden als Annäherung an den Therapieerfolg verstanden.
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Der Prozess der gemeinsamen Entscheidungsfindung setzt eine umfassende Aufklärung voraus. Patienten können hierbei durch Bereitstellung evidenzbasierter Informationen wie z. B. die Patientenleitlinie zur Chirurgie der Adipositas und metabolischer Erkrankungen unterstützt werden.
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Geführte Selbsthilfegruppen können für die Patienten von entscheidendem Nutzen sein und sollten den Patienten empfohlen werden.
Schlüsselwörter
bariatrische Chirurgie - metabolische Chirurgie - Ressource - Selbstwirksamkeit - Adhärenz - Kohärenz - Adipositas - shared decision makingPublication History
Article published online:
08 February 2023
© 2023. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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