Journal Club AINS 2023; 12(01): 19-20
DOI: 10.1055/a-1967-7732
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Erhöhtes Risiko für blutige Punktion unter Antikoagulanzien

Sowohl für die Anästhesie als auch für die postoperative Analgesie wird die Regionalanästhesie immer beliebter. Obwohl die Vorteile der Regionalanästhesie offensichtlich sind, sind Blutungskomplikationen zu bedenken, insbesondere bei Patient*innen, die antithrombotische Medikamente einnehmen. Angesichts der Vielzahl antithrombotischer Wirkstoffe besteht Unsicherheit über deren perioperativen Einsatz bei Patienten mit Regionalanästhesie, insbesondere bei peripheren Blockaden. Das Blutungsrisiko einer Regionalanästhesie bei Patienten unter antithrombotischer Therapie ist noch unzureichend charakterisiert.

Fazit

Patient*innen unter antithrombotischer Therapie, die periphere Blockaden erhalten, haben ein erhöhtes Risiko für blutige Punktionen, unabhängig von der Pausierung der Medikation. Patienten mit neuroaxialen Blockaden haben kein erhöhtes Risiko, sofern Antithrombotika gemäß den Leitlinien abgesetzt werden. Besonders gefährdet sind Patient*innen, die Kombinationspräparate einnehmen. Leitlinien zum Absetzen antithrombotischer Behandlungen bei neuroaxialer Anästhesie scheinen wirksam zu sein und sollten ggf. auf periphere Blockaden mit hohem Risiko ausgeweitet werden, so die Autor*innen der Studie.



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Article published online:
03 March 2023

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