MSK – Muskuloskelettale Physiotherapie 2022; 26(05): 219
DOI: 10.1055/a-1958-3447
Forschung kompakt

Übereinstimmung von Bodychart und MRT bei zervikaler Radikulopathie

Die auf einer Bodychart eigezeichneten Symptome werden häufig bei der klinischen Beurteilung von Patient*innen mit zervikaler Radikulopathie genutzt. Bislang wurde jedoch nur in 2 Studien der Nutzen der Zeichnungen bei der Diagnose untersucht und in keiner der Studien wurde erforscht, inwiefern Bodychart und MRT darin übereinstimmen, welche Nervenwurzel betroffen ist.

Aus diesem Grund ließen die Autor*innen zwei Physiotherapeut*innen und zwei Chirurg*innen die Bodycharts von 98 Patient*innen mit einer per MRT diagnostizierten zervikalen Radikulopathie (C4–C7) beurteilen.

Das Team kam zu dem Ergebnis, dass sich die Symptomzeichnungen auf den Bodycharts stark von der klassischen dermatomalen Schmerzverteilung unterschieden. Sie fanden insgesamt eine geringe Übereinstimmung (35,7 %) zwischen der Interpretation der Kliniker*innen auf der Grundlage von Bodycharts und dem in der MRT ermittelten Niveau der Radikulopathie.

Die Forscher*innen sehen daher bei Verdacht auf eine Radikulopathie die Notwendigkeit einer Beurteilung anhand verschiedener Komponenten. Bodycharts haben ihrer Meinung nach das Potenzial, die Beurteilung zu verbessern, insbesondere wenn sie mit der Bildgebung und Provokationstests kombiniert werden.

Arne Vielitz



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Article published online:
07 December 2022

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