Journal Club AINS 2022; 11(04): 201-202
DOI: 10.1055/a-1926-2779
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Standardisiertes perioperatives Management notwendig

Die Häufigkeit von Frühgeburten nimmt weltweit zu und komplexe chirurgische Eingriffe zur Behandlung von Komplikationen oder angeborenen Anomalien werden in jungem Alter öfter durchgeführt. Obwohl Neugeborenenoperationen, insbesondere bei Frühgeborenen, mit nachteiligen Folgen für die neurologische Entwicklung in Verbindung gebracht werden und die Inzidenz perioperativer Komplikationen und Mortalität höher ist als bei älteren Kindern, sind spezifische Auswirkungen von Anästhesietechnik und -management nicht vollständig charakterisiert.

Fazit

Neugeborene, die eine Narkose benötigen, präsentieren sich oft mit erheblichen Komorbiditäten und physiologischer Instabilität, daher ist die Häufigkeit kritischer perioperativer Ereignisse, die anästhesiologischerseits eine Intervention erfordern, hoch. Risikofaktoren im Zusammenhang mit erhöhter Morbidität und Mortalität sollten bei der Interpretation der neurologischen Entwicklungsergebnisse nach Operation und Anästhesie in der frühen Lebensphase berücksichtigt werden. Standardisierte Behandlungslevel für Kleinkinder müssen den Autoren zufolge entwickelt und angewendet werden. Zukünftige Forschung sollte sich auf die Prävention, schnelle Erkennung und standardisierte Behandlung akuter und anhaltender Abweichungen physiologischer Parameter konzentrieren. Limitiert wird die Studie der Autoren durch das observationelle Design, sodass die Assoziationen zwischen den Outcomes und verschiedenen potenziellen Risikofaktoren vorsichtig interpretiert werden müssen.



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Article published online:
09 December 2022

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