Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2023; 18(01): 85-100
DOI: 10.1055/a-1917-6260
Pädiatrische Orthopädie und Unfallchirurgie

Septische Arthritis und Osteomyelitis im Kindes- und Jugendalter

Pia Brecht1
,
Theresa Anna Lackner1
,
Jan Matussek

Die frühestmögliche Diagnose ist der zentrale Bestandteil der erfolgreichen Behandlung der septischen Arthritis und Osteomyelitis im Kindes- und Jugendalter. Trotz der immer besseren Möglichkeiten in der Diagnostik und Therapie gibt es im klinischen Alltag Diskussionen, nicht nur bei schwierig zu behandelnden Fällen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Mikrobiologen, Pathologen, Radiologen, Pädiatern und Kinderorthopäden ist notwendig.

Kernaussagen
  • Die akute septische Arthritis und Osteomyelitis bei Kindern sind in den Industrieländern sehr selten.

  • Bei frühzeitiger adäquater Therapie heilt sie in den meisten Fällen in kurzer Zeit komplikationslos aus.

  • Wichtig für eine erfolgreiche Behandlung ist eine schnelle Diagnose mit einer umgehenden Keimgewinnung.

  • Nach dem Kleinkindalter ist Staphylococcus aureus der häufigste Erreger.

  • Bei der Probenennahme soll unter sterilen Bedingungen Untersuchungsmaterial als Flüssigkeit (Punktat oder Gewebeprobe) oder Knochenstanze aus dem infizierten Gebiet gewonnen werden.

  • Der frühzeitige Beginn einer adäquaten Antibiotikatherapie (Dosis, Dauer, Knochengängigkeit, Altersanpassung) ist Voraussetzung zur schnellen Genesung.

  • Die Kontrolle des Therapieerfolgs richtet sich nach klinischem Bild und Laborparametern, insbesondere einem Absinken des C-reaktiven Proteins (CRP).

  • Nach Normalisierung des CRP und Stabilisierung des klinischen Bildes kann die parenterale Antibiotikatherapie als orale Behandlung fortgeführt werden.

1 Die beiden Autorinnen teilen sich die Erstautorinnenschaft.




Publication History

Article published online:
09 February 2023

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