Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2022; 19(03): 240-241
DOI: 10.1055/a-1893-0645
Aktuell diskutiert

Einfluss von der Tumormikroumgebung und von 5a-Dihydroprogesteron (5aP) in der Entwicklung von DCIS zu invasivem Brustkrebs – 2. DGS-Wissenschaftspreis – eine Kurzübersicht

Marina Sourouni
,
Martin Götte
,
Ludwig Kiesel
,
Marie-Kristin von Wahlde

Einleitung

Das duktale Carcinoma in situ (DCIS) ist eine Vorläuferläsion des Mammakarzinoms. Mit zunehmendem Alter steigt das DCIS-Risiko, sodass viele Frauen in den Wechseljahren betroffen sind. Das individuelle Progressionsrisiko vom DCIS zum IDC lässt sich anhand klinischer Parameter nicht sicher abschätzen, sodass alle Patientinnen gleichermaßen behandelt werden. Dies bedeutet für manche Frauen:

  1. eine Übertherapie bezüglich der onkologischen Erkrankung und

  2. ein zurückhaltendes Vorgehen bezüglich einer Hormonersatztherapie (HRT) bei klimakterischen Beschwerden, aufgrund des Zusammenhangs einer HRT und dem Risiko eines Mammakarzinoms, bzw. der Empfehlung gegen eine HRT nach onkologischer Erkrankung der Mamma.

Die Rolle der Tumormikroumgebung scheint in der Krebsentwicklung kritisch zu sein und in unserer Arbeit wurde die Rolle der Lymphoblasten näher untersucht.

Die Progesteron-Metaboliten 5a-Dihydroprogesteron (5aP) und 3a-Dihydroprogesteron (3aDHP) zeigen krebsfördernde bzw. -vorbeugende Wirkungen auf Brustzell-Linien, unabhängig von ihrem Östrogen/Progesteron-Rezeptor-Status (ER/PR). Im Brust-Tumorgewebe wird Progesteron eher zu 5aP metabolisiert, was die Mitogenese und die Metastasierung fördert. Evidenz zum Einfluss von 5aP auf das DCIS fehlt. Unsere Arbeit liefert erste Daten über die Rolle von 5aP beim DCIS.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
26. September 2022

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