Neuroradiologie Scan 2022; 12(04): 249-250
DOI: 10.1055/a-1889-1349
Aktuell
Zerebrovaskulär

Morphologische Veränderungen und Wachstum intrakranieller Aneurysmen

Bei der Behandlung intrakranieller Aneurysmen müssen Ruptur- und Eingriffsrisiko gegeneinander abgewogen werden. Ist das OP-Risiko höher als die Rupturgefahr, können therapeutische Maßnahmen zurückgestellt und die Aneurysmen stattdessen engmaschig radiologisch überwacht werden, um ein kritisches Aneurysmawachstum frühzeitig zu detektieren. In den Niederlanden wurde untersucht, welche morphologischen Veränderungen mit dem Wachstum einhergehen.

Fazit

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass bei der Verlaufsbeobachtung eines intrakraniellen Aneurysmas nicht nur dessen Größe, sondern auch morphologische Merkmale berücksichtigt werden sollten. Denn rund ein Zehntel der nicht wachsenden Aneurysmen verändern im Verlauf ihre Form, was auf eine Instabilität und damit eine Rupturgefahr hindeuten könnte. Ob die Veränderungen in Größe und Form auch bei der Prädiktion des Rupturrisikos und der Therapieentscheidung helfen können, bleibt abzuwarten. Und um entsprechende Schwellenwerte und Wachstumskriterien bzw. -definitionen zu ermitteln, wären noch weitere Untersuchungen notwendig.



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Article published online:
04 October 2022

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