retten! 2023; 12(04): 248-256
DOI: 10.1055/a-1885-7209
Fachwissen

Frauen sind keine Männer – Genderaspekte in der Notfallmedizin

Fabian Klumpp
,
Laura Koltes

Unterschiede zwischen Männern und Frauen beschränken sich nicht nur auf die Geschlechtsorgane, sondern äußern sich auch in kardiovaskulären und muskuloskelettalen Aspekten sowie im Immunsystem. Frauen sind nicht einfach „kleinere Männer“, und die medizinische Versorgung muss dementsprechend angepasst werden. An einem Fallbeispiel werden die geschlechtsspezifischen Datenlücken beleuchtet.

Kernaussagen
  • Es gibt geschlechterspezifische Unterschiede in der Symptomatik, die beachtet werden müssen.

  • Begriffe wie „atypische“ ACS-Symptome sollten vermieden werden, wenn damit eigentlich „typisch weibliche“ Symptome gemeint sind.

  • Geschlechtsangepasste Anamneseschemata helfen dabei, die unterschiedliche Symptomatik richtig einordnen zu können.

  • Für die unterschiedliche Wirkung von Medikamenten sind u.a. der geschlechterspezifische Stoffwechsel und Hormonhaushalt verantwortlich.

  • Grundsätzlich ist ein generelles Problembewusstsein sehr nützlich, um bei einem Einsatz mit vermeintlich unspezifischer Symptomatik auch geschlechterabhängige Unterschiede zu erwägen.



Publication History

Article published online:
01 September 2023

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