Sprache · Stimme · Gehör 2022; 46(02): 70
DOI: 10.1055/a-1760-4908
Editorial

Sprachliches Arbeitsgedächtnis

Verbal Working Memory
Anja Fengler
,
Stephan Sallat

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

dieses Themenheft steht unter dem Schwerpunkt „Arbeitsgedächtnis – Bedeutung für Sprachtherapie und Pädagogik“. In den letzten Jahren wurde die Forschung im Bereich Arbeitsgedächtnis in ganz unterschiedlichen Bereichen vorangetrieben, da sich mit Hilfe von Arbeitsgedächtnismodellen und entsprechenden Aufgaben Zusammenhänge sowohl mit sprachlichen Fähigkeiten (Sprachentwicklung, Sprachverarbeitung) als auch mit schulischen Fertigkeiten (Lesen, Schreiben, Rechnen) aufzeigen ließen. Dies ist für die Betrachtung des Arbeitsgedächtnisses in Bezug auf diagnostische Fragestellungen und die Ableitung von Therapie- und Förderzielen im Bereich der Sprachentwicklung oder bei Teilleistungsstörungen interessant, somit auch für die Unterrichtsplanung in den Fächern Mathematik und Deutsch. Darüber hinaus werden in der Therapie unterschiedlicher Sprachstörungen neue Ansätze der Förderung von Teilaspekten des Arbeitsgedächtnisses erprobt und erfolgreich umgesetzt. Die Zusammenstellung der Beiträge in diesem Themenheft spiegelt diese Vielfalt exemplarisch wider.

So werden im Beitrag von Röhm et al. die Zusammenhänge von Sprachentwicklung, Arbeitsgedächtnis und mathematischem Lernen von Kindern mit und ohne SES im Vor- und Grundschulalter überblicksartig vorgestellt. Diese Arbeitsgruppe der TU Dortmund hat das Thema in den letzten Jahren differenziert erforscht und leitet Implikationen für den Mathematikunterricht aus ihren quer- und längsschnittlichen Studien ab.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
09. Juni 2022

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