Kardiologie up2date 2022; 18(04): 345-355
DOI: 10.1055/a-1729-8470
Thrombozyten und Gerinnungssystem

COVID-19: Thromboserisiko und Antikoagulationsmanagement

Eugen Widmeier
,
Alexander Supady

Bereits früh im Verlauf der COVID-19-Pandemie wurde eine Häufung von Thromboembolien bei schwer an COVID-19 erkrankten Patienten beobachtet. In frühen Berichten über Patienten aus Wuhan und aus New York wurde ein Zusammenhang zwischen erhöhten D-Dimeren und der Wahrscheinlichkeit, an der Erkrankung zu versterben, beobachtet.

Kernaussagen
  • COVID-19 wird durch eine Infektion mit SARS-CoV-2 ausgelöst und kann unterschiedlich schwer verlaufen.

  • Die Erkrankung geht mit einem erhöhten Risiko für Thromboembolien, aber auch für Blutungen einher.

  • Die Diagnose und die Therapie von schweren Thromboembolien unterscheidet sich bei COVID-19 nicht von anderen Krankheitsbildern.

  • Patienten, die stationär behandelt werden, sollten in der Regel eine medikamentöse Thromboembolieprophylaxe erhalten.

  • Eine therapeutische Antikoagulation ist nur in Ausnahmefällen und bei spezifischer Indikation (z. B. Lungenembolie oder Vorhofflimmern) indiziert.



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Article published online:
06 December 2022

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