Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2022; 17(06): 601-616
DOI: 10.1055/a-1715-8188
Wirbelsäule

Infiltrationen der Wirbelsäule: Diagnostik und Therapie

Karsten Wiechert

Bei Diagnostik und Therapie von Wirbelsäulenerkrankungen spielen Infiltrationen an die jeweiligen Zielstrukturen seit Jahrzehnten eine wichtige und etablierte Rolle. Eine klare Indikationsstellung, die technisch präzise Durchführung und eine realistische Beurteilung der Infiltrationsergebnisse im Gesamtkontext sind unabdingbar im Einsatz und der Bewertung dieses weltweit verbreiteten Verfahrens.

Kernaussagen
  • Die Indikation zur Infiltration ist entweder diagnostisch oder therapeutisch.

  • Diagnostische Infiltrationen sollten mit unterschiedlich lang wirksamen Lokalanästhetika zu unterschiedlichen Zeitpunkten wiederholt werden, um die Aussagekraft zu erhöhen. Eine Schmerzreduktion von mindestens 70% ist anzustreben.

  • Therapeutische Infiltrationen haben bei Radikulopathien sehr gute und auch länger wirksame Effekte, bei Arthropathien ist der Therapieeffekt eher moderat.

  • Eine hoch standardisierte Durchführung unter bildgebender Kontrolle und sterilen Bedingungen ist die Grundlage für ein sicheres und reproduzierbares Infiltrationsergebnis. Ein Facharztstandard ist zu fordern. Die standardisierte Dokumentation der Schmerzlinderung ist ebenfalls grundlegend.

  • Die Applikation von Steroiden erfolgt als Off-Label-Anwendung.



Publication History

Article published online:
17 November 2022

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