OP-Management up2date 2021; 1(04): 327-339
DOI: 10.1055/a-1639-3848
OP-Planung und Prozessmanagement

OP-Planung – der Einsatz quantitativer Methoden zur Entscheidungsunterstützung

Grigory Korzhenevich
,
Anne Zander
,
Stefan Nickel
,
Martin Schuster

In der vorliegenden Arbeit soll die Operations-Research-Sicht auf die verschiedenen Ebenen der OP-Planung zusammenfassend dargestellt werden. Hierbei soll die Strukturierung von täglich anzutreffenden Problemen des praktischen OP-Managements im Fokus stehen und dadurch neue Einsichten ermöglichen.

Kernaussagen
  • Die OP-Planung stellt im Kontext von Operations Research ein eigenständiges Anwendungsgebiet dar.

  • Die Entscheidungsprobleme der OP-Planung werden dabei mithilfe von Methoden wie mathematische Programmierung, Heuristiken oder Simulation und unter Einsatz von Werkzeugen zur statistischen Analyse historischer Daten angegangen.

  • Typischerweise wird bei der OP-Planung zwischen 3 Planungsebenen unterschieden – strategisch, taktisch und operativ, wobei die operative zusätzlich in operativ offline und operativ online unterteilt wird.

  • Die Verantwortung für die jeweiligen Entscheidungen kann je nach Planungsebene bei der Krankenhausleitung, dem OP-Management, der OP-Koordination oder bei den einzelnen Fachabteilungen liegen.

  • Die Ergebnisse der jeweils langfristigeren Planung fließen mit in die Entscheidungen der jeweils kurzfristigeren Planungsebene hinein.

  • Beim Übergang von der langfristigen strategischen über die mittelfristige taktische zur kurzfristigen operativen Planungsebene wird die Planung und werden die dafür jeweils herangezogenen Daten detaillierter und konkreter.

  • Es existieren zahlreiche Studien mit Beispielen zur Modellierung und Lösung der einzelnen Planungsprobleme.

  • Für jedes Entscheidungsproblem können und werden dabei typischerweise zahlreiche Zielkriterien und relevante Modellierungsparameter mitberücksichtigt.

  • Durch die Einbeziehung einer höheren Anzahl relevanter Parameter wird die Modellierung jedoch komplexer und die Lösung aus rechnerischer Sicht entsprechend aufwendiger.

  • Vor allem auf der operativen Planungsebene ist es sinnvoll, die Unsicherheit in der OP-Nachfrage und in den betrachteten OP-Prozessen explizit zu berücksichtigen.

  • Für die Etablierung von vor allem den komplexeren Planungsmethoden in der OP-Praxis müssen entsprechende Voraussetzungen wie Pilotstudien, leistungsfähige IT und ausgereifte Datenaufzeichnungspraxis geschaffen werden.



Publication History

Article published online:
03 December 2021

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