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DOI: 10.1055/a-1615-0312
Notfall-Intubationen sind häufig mit Zwischenfällen verbunden
Die endotracheale Notfall-Intubation bei kritisch kranken Patienten ist im Gegensatz zu einer elektiven endotrachealen Intubation im Rahmen einer geplanten Operation eine Hochrisikoprozedur. Eine aktuelle multizentrische, internationale Beobachtungsstudie bestätigte eine hohe Rate von lebensbedrohlichen Zwischenfällen, die allerdings mehr den physiologisch schwierigen Atemweg betreffen als den anatomischen.
Bei endotrachealen Notfallintubationen traten in der vorliegenden internationalen Beobachtungsstudie häufig lebensbedrohliche Zwischenfälle auf. Führend war hierbei neben der wohl narkosebedingten Destabilisierung der hämodynamischen Situation vor allem der physiologisch schwierige Atemweg. Die Studie unterstreicht außerdem, dass eine größere Erfahrung im Bereich der endotrachealen Intubation in Bezug auf die anatomischen Herausforderungen der laryngoskopischen Intubation hilfreich für einen primären Intubationserfolg und damit für eine geringere Komplikationsrate ist und dass ein Intubationserfolg im ersten Versuch mit einer geringeren Komplikationsrate verbunden ist. Ob der primäre Intubationserfolg durch die häufigere Verwendung eines Videolaryngoskop zu steigern wäre, wird in der vorliegenden Arbeit nicht betrachtet. Die geringe Nutzung der endtidalen CO2-Messung zur Verifikation der Tubuslage ist jedoch mehr als unverständlich!
Publication History
Article published online:
22 July 2022
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Georg Thieme Verlag KG
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